Bargeld-Maßnahme angekündigt: EU plant strenge neue Regel

Die EU wird eine neue strengere Regelung für Bargeld einführen. Auf diese Maßnahmen müssen sich Verbraucher einstellen.

23.01.2024, 09:50 Uhr
Bargeld-Maßnahme angekündigt: EU plant strenge neue Regel
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Die Europäische Union schränkt den Zahlungsverkehr mit Bargeld in Zukunft erheblich ein. Bislang galt, zumindest in Deutschland, keine Höchstgrenze für eine Zahlung mittels Bargeld. So konnte man im Zweifelsfall auch Immobilien oder teure Luxusautos einfach Cash bezahlen – einen großen Koffer vorausgesetzt. Der Verkäufer – falls seriös - würde dann vermutlich die Nase etwas gerümpft haben, aber es wäre legal. Ob die Summe dann allerdings versteuert gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Laut den EU-Staaten soll diese Möglichkeit in Zukunft abgeschafft werden, denn alle Mitglieder haben sich auf eine Bargeld-Obergrenze geeinigt. Die soll den Betrag von 10.000 Euro nicht mehr überschreiten dürfen. Mit dieser Maßnahme will man hauptsächlich der illegalen Geldwäsche entgegenwirken. So dürfen in Zukunft nur noch Käufe bis zu einem Höchstbetrag von 10.000 Euro in bar bezahlt werden. Alles, was darüber liegt, beispielsweise beim Kauf von Schmuck oder anderen Luxusgütern, muss über einen Zahlungsverkehr durch eine Bank oder ein Kreditinstitut getätigt werden. Bislang musste nur die Identität der Person und die Herkunft des Geldes nachweisbar sein, nicht aber die Form.

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EU will illegaler Geldwäsche entgegen wirken

Die Händler und Verkäufer waren nur dazu gehalten, diese Informationen zu erfassen und aufzubewahren. Vor allem geht es der EU darum, ein einheitliches Regelwerk im internationalen Zahlungsverkehr zu schaffen und so Schlupflöcher zu schließen, durch die Kriminelle die Möglichkeit haben, illegale Einkünfte oder Erlöse in den regulären Wirtschaftskreislauf einzuspeisen. Außerdem wird die Maßnahme damit begründet, die Finanzierung terroristischer Aktivitäten zu erschweren.

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Verbraucher müssen sich auf strengere Bargeld-Regel einstellen

Parallel zum neuen EU-einheitlichen Gesetz erhalten Finanzermittlungsstellen, wie zum Beispiel der deutsche Zoll, neue erweiterte Befugnisse. Alle Zollstellen, die ja zumindest in Deutschland dem Finanzministerium unterstehen, sollen, so die offizielle Begründung, die Möglichkeit bekommen, intensivere Analysen von Geldwäsche- und Terror-Finanzierungen zu erstellen. So könnten dann auch verdächtige Transaktionen ausgesetzt, und die Überweisung eingefroren werden.

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Anwendbar sind die neuen Regeln übrigens bei allen Vorgängen, und zwar egal ob für den Durchschnittsbürger, oder auch beim im Profisportler, bei dem üblicherweise mit großen Summen hantiert wird. Zudem müssen Banken, Spielcasinos, Händler von Luxusgütern wie Edelmetalle oder Uhren sowie auch bei Kryptowährungen, Kundendaten überprüfen und gespeichert werden. Man wird als Händler sogar dazu gehalten, Verdächtiges zu melden. Auch Fußballvereine, oder die Manager von Sportlern können zu solchen Meldungen verpflichtet werden.

Aktuell ist das neue Gesetz noch nicht final angenommen und muss noch sowohl von EU-Parlament als auch vom Rat ratifiziert werden. Laut Angaben des Parlaments werden die neuen Regeln dann drei Jahre nach ihrem Inkrafttreten wirksam werden. Wer also noch große Mengen Bargeld hat, wird es in Zukunft ziemlich schwer haben, es unter das Volk zu bringen. Teure Anschaffungen werden dann vermutlich so gut wie unmöglich werden.