Durch Kernspaltung und Kernfusion entfalten Atombomben eine enorme Sprengkraft samt starker Hitze und radioaktive Strahlung. Dazu kommt eine gewaltige Druckwelle, die ebenfalls große Zerstörungskraft entwickelt. Wer zu nah am Explosionsort ist, hat keine Chance; alles im Umkreis von mehreren Kilometern verdampft aufgrund der hohen Hitze. Aber wie sieht es mit den Gefahren der Druckwelle aus?
Genau das haben Forscher der Universität von Nikosia auf Zypern in einer Simulation untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Denn den Autoren der Studie zufolge reicht es nicht aus, sich in Innenräumen in Sicherheit zu bringen. Enge Räume können den Druck beziehungsweise die sogenannte Fluggeschwindigkeit sogar noch erhöhen. Dennoch können Gebäude einen gewissen Schutz bieten.
Bei Atombomben-Druckwelle Schutz in Ecken suchen
Die Studie erläutert, dass man sich im Ernstfall einer Atombombe unbedingt von Fenstern, Korridoren und Türen fernhalten sollte. Stattdessen sollte man in den Ecken eines Raumes Schutz suchen, die der Explosion zugewandt sind. Dafür muss man allerdings schnell sein, denn die Zeit zwischen Explosion und Ankunft der Druckwelle ist kurz.
Wer das Glück hat, die Explosion einer Atombombe tatsächlich zu überleben, sieht sich aber voraussichtlich mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Diese thematisiert unter anderem die investigative Journalistin Annie Jacobsen. Ihre Ausführungen beziehen sich vor allem auf den sogenannten „nuklearen Winter“. Mehrere detonierte Atombomben können so viel Staub und Dreck aufwirbeln, dass es zu einer flächendeckenden Verdunkelung und somit zu einer Abkühlung der Erde kommt, die mehrere Jahre anhalten würde.

Diese zwei Orte bieten bei einer Atombombe den größten Schutz
Das würde wiederum das Leben in vielen Teilen der Welt nahezu unmöglich machen. Das größte Problem in diesem postapokalyptischen Szenario wäre die Nahrungsversorgung, da Landwirtschaft unter diesen Umständen unmöglich wäre. Annie Jacobsen erklärt, dass nur zwei Orte in diesem Fall ein Überleben sichern könnten: Australien und Neuseeland.
Dafür bezieht sich die Journalistin auf eine 2022 veröffentlichte Studie von Professor Owen Toon. Die beiden Inselstaaten würden aufgrund ihrer geografischen Isolation, ihrer Entfernung zu den großen Atommächten und der schützenden Meeresströmungen den in dieser Situation bestmöglichen Schutz bieten.