Arbeitnehmer rätseln: Muss Urlaub für das gesamte Jahr verplant werden?

Viele Arbeitnehmer stellen sich zum Jahreswechsel hin zurecht die Frage, ob der Urlaub für das gesamte kommende Jahr direkt verplant werden muss.

16.12.2024, 12:36 Uhr
Arbeitnehmer rätseln: Muss Urlaub für das gesamte Jahr verplant werden?
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Wer kennt das nicht? Der Jahreswechsel steht vor der Tür und der Abteilungsleiter oder Chef eines Unternehmens fordert seine Angestellten dazu auf, allen Urlaub schon für das gesamte, kommende Jahr zu verplanen. Doch ist es tatsächlich erlaubt, von seinen Arbeitnehmern zu verlangen, den Urlaub komplett einzuteilen?

Tatsächlich ist das nicht der Fall. Der Arbeitgeber kann zwar verlangen, dass Beschäftigte ihren Urlaub frühzeitig planen. Das darf jedoch keineswegs für den gesamten Anspruch gelten. Eine bestimmte Anzahl an Urlaubstagen müssen Beschäftigte für unvorhergesehene Fälle zurückhalten können. In der Regel darf der Arbeitgeber maximal 60 Prozent des Jahresurlaubs vorgeben, so erklärt die Arbeitnehmerkammer Bremen. Die restlichen 40 Prozent können Beschäftigte zur individuellen Planung nutzen.

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So viele Tage dürfen Arbeitnehmer frei verplanen

Wie die Arbeitnehmerkammer Bremen vorrechnet, dürften bei einer Fünf-Tage-Woche sowie dem gesetzlichen Mindesturlaub von 20 Urlaubstagen pro Jahr 8 Tage zur freien Planung für Arbeitnehmer verbleiben. Doch Achtung: Es sind durchaus Ausnahmen von dieser Regelung denkbar. Das kann etwa der Fall sein, wenn in der zweiten Jahreshälfte für das Unternehmen besonders viele Anträge anstehen, sodass das Unternehmen ein berechtigtes Interesse daran hat, dort weniger Urlaubsanträge zu genehmigen.

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Für die frei verplanbaren Tage der Arbeitnehmer gelten die gleichen Regelungen wie für jeden Urlaubsantrag. Sie müssen normal beim Arbeitgeber beantragt werden und können unter bestimmten Umständen somit auch abgelehnt werden. Gängige Ablehnungsgründe aus der Praxis können etwa sein, dass es bereits Kollegen mit Kindern gibt, die in Ferienzeiten einen Vorrang genießen oder für den Betrieb essenzielle Gründe wie etwa eine betriebliche Messe gegen die freien Tage sprechen.

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