Auch, wenn der Pro-Kopf-Verbrauch etwas nachlässt – der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Zum einen wächst er oft regional und ist somit gut verfügbar. Zum anderen bietet er viele Nährstoffe. Nicht umsonst hat er das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“ geprägt.
Die Frucht enthält unter anderem viel Vitamin C und Kalium, ist gut für Leber, Darm sowie Gehirn und ist darüber hinaus im Essen vielseitig einsetzbar. Allerdings macht das US-amerikanische „Center for Disease Control and Prevention“ (CDC) auch auf eine Gefahr aufmerksam, der sich viele nicht bewusst sind. Dabei geht es konkret um die Kerne von Äpfeln.

Apfel-Kerne setzen Blausäure frei
Diese enthalten nämlich Amygdalin, was im Körper zu Cyanid umgewandelt werden kann, das auch als Blausäure bekannt ist. Das Gift dürfte vor allem Krimi- und auch True-Crime-Fans bestens bekannt sein, weil es aufgrund seiner Geruchlosigkeit oft zum Einsatz kommt. Der Stoff hindert den Körper daran, Sauerstoff zu verarbeiten. Das führt bei Betroffenen unter anderem zu Schmerzen in Kopf und Brust, Übelkeit, Schwindel und Atembeschwerden und kann im schlimmsten Fall tödlich sein. Die Experten warnen deshalb auch vor dem übermäßigen Verzehr von Apfel-Kernen.
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Der Ottonormalverbraucher muss sich allerdings keine Sorgen machen. Berechnungen zufolge enthält ein Kern zwischen 1 und 4 Milligramm 0,06 und 0,24 Milligramm Amygdalin, was wiederum zu circa 0,06 Milligramm Blausäure umgewandelt werden kann. Laut der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) liegt die kritische Dosis von Blausäure für einen Erwachsenen bei 30 bis 50 Milligramm. Eine tödliche Dosis wäre noch höher konzentriert.

Wie giftig sind Apfel-Kerne wirklich?
Man müsste also – abhängig vom Körpergewicht – im schlimmsten Fall mindestens 125 Apfel-Kerne essen, um auf eine gefährliche Menge Amygdalin beziehungsweise Cyanid zu kommen. Damit der Stoff überhaupt freigesetzt wird, müsste man die Kerne zudem zerkauen. Übrigens enthalten neben dem Apfel auch die Kerne anderer Obstsorten wie etwa von Aprikosen, Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche und Kirschen Amygdalin. Und auch in Mandeln kommt der Stoff vor.
Deshalb sollte man aufpassen, dass Haustiere diese nicht fressen, da die Kerne dann potenziell zerkaut werden und den Stoff freisetzen. Da die Tiere zudem deutlich weniger Gewicht auf die Waage bringen, ist schon eine geringe Dosis gefährlich.