Aktuell beträgt die Höchstarbeitszeit für Arbeitnehmer in Deutschland acht Stunden. Das könnte sich aber bald ändern. Denn die CDU und die SPD fordern eine Änderung dieser Regel. Statt einer täglichen Obergrenze könnte es bei einem Zustandekommen der großen Koalition nämlich eine wöchentliche Grenze geben.
Doch welche Folgen kämen dadurch auf Arbeitnehmer zu? Konkret bedeutet eine solche Änderung erstmal lediglich mehr Flexibilität. Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer können dann selbst entscheiden, wie lange man am Abend noch im Betrieb bleiben möchte oder, ob man die Stunden völlig neu einteilt.

Was eine Änderung der Höchstarbeitszeit für Arbeitnehmer bedeuten würde
Der Handel würde eine solche Neuerung befürworten. "Und zwar nicht nur wir Arbeitgeber. Auch unsere Mitarbeiter wünschen sich mehr Flexibilität", heißt es bereits in einem Statement gegenüber der Presse. Es würde sich zudem um eine Verbesserung der Optionen handeln, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Man müsse „diese Spielräume auch in Deutschland endlich voll ausschöpfen". Im Sondierungspapier der Union und der SPD heißt es, dass man im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die besagte wöchentliche Höchstarbeitszeit einführen möchte.
Doch es gibt auch Kritik für diesen Vorschlag. Die Gewerkschaft IG Metall erklärte beispielsweise, dass „ausreichende Ruhezeiten ein gewerkschaftlich hart erkämpftes Recht” seien. Auch die Missbrauchsgefahr würde sich somit erhöhen. „Ich denke da etwa an die Gastronomie und die Pflege. Beschäftigte dürfen nicht ausgebeutet werden”, heißt es weiter. Ob es tatsächlich zu der Neuerung kommt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Auch das umstrittene Schuldenpaket, das kürzlich Zustimmung erhielt, sorgte für hitzige Diskussionen.