Geplante Notrufnummer 113: Wann man sie anrufen sollte

Jeder kennt die Notrufnummern 110 und 112. Bald soll mit 113 aber noch eine weitere Option dazukommen.
08.05.2025, 11:44 Uhr
Geplante Notrufnummer 113: Wann man sie anrufen sollte
iStock / champpixs
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110 und 112 dürften mit die ersten Telefonnummern sein, die die meisten lernen. Unter der 110 erreicht man in Deutschland den Polizeinotruf. Die 112 benötigt man in akuten Notfällen, um einen Krankenwagen oder die Feuerwehr zu benachrichtigen. Letztgenannte Nummer gilt übrigens nicht nur in Deutschland, sondern in der kompletten Europäischen Union und einigen weiteren Ländern.

Im Übrigen wurde die Einführung bundesweiter Notfallnummern bereits im Jahr 1973 vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt beschlossen. Dass die 111 übersprungen wird, hat sowohl technische als auch praktische Gründe. Zum einen konnte das damals verwendete Impulsverfahren bei der 111 zu Störungen führen. Zum anderen gilt die Verwählgefahr als hoch, weshalb man sich für die 110 und die 112 entschied, um in Notsituationen eingreifen zu können.

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Es gibt allerdings auch Notfälle, die nicht rein physischer Natur sind. Dabei soll künftig die 113 helfen. Die geplante neue Notfallnummer gilt speziell in psychischen Notsituationen. Zwar gibt es dafür bereits Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge. Deren Nummern sind allerdings wesentlich länger.

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Kalender mit Eintrag Notruf 113
IMAGO / Steinach

Pläne für neue Notrufnummer 113 hängen noch in der Schwebe

Die geplante Notrufnummer 113 soll bestehende Angebote bündeln und eine bessere Verfügbarkeit garantieren. Darauf drängen Sozialverbände seit Jahren. Dazu kommt, dass der Bedarf zusehends größer wird. Vor allem seit der Corona-Pandemie ist ein Anstieg an psychischen Erkrankungen und dadurch bedingten Notfallsituationen zu beobachten.

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Die geplante 113-Nummer soll eine einfach zu merkende und kostenlose Anlaufstelle für Betroffene, aber auch ihre Angehörigen sein. Von diesem Anlaufpunkt aus soll anschließend an regionale Krisendienste weitergeleitet werden. Auch eine Vernetzung mit dem Gesundheitssystem soll es geben. Als Vorbild dafür gilt Bayer, wo es mit der kostenlosen Nummer 0800 / 655 3000 bereits ein vergleichbares Angebot auf Bundeslandebene gibt.

Die Pläne für eine Notrufnummer 113 stammen allerdings noch von der Ampelregierung. Wie genau es mit dem Konzept weitergehen soll, bleibt also abzuwarten. Zumal auch der im November 2024 vorgelegte Plan im Rahmen des Suizidpräventionsgesetzes einen großen zeitlichen Spielraum lässt. Bis Juni 2026 soll diesem zufolge ein Konzept für eine bundesweite Lösung erarbeitet werden. Wie die neugewählte Regierung mit den Plänen umgeht, ist noch unklar.