Eigentlich klingt es nach einem unglaublichen Vorhaben: Ein Start-up aus Berlin möchte Tote wieder zum Leben erwecken. Dazu haben sich die Unternehmer ein besonderes Verfahren überlegt, das wie aus einem Science-Fiction-Film klingt. Die verstorbenen Menschen sollen bei minus 196 Grad eingefroren werden.
Der Arzt Dr. Emil Kendziorra arbeitet gemeinsam mit seinem Team an diesem besonderen Kälteschlaf. In einem speziellen Krankenwagen sollen die Toten kurz nach ihrem Versterben auf diesen „Schlaf“ vorbereitet werden. Das Berliner Unternehmen „Tomorrow Biostasis“ hat bereits vier Menschen auf diese Art und Weise konserviert.
Ein Unternehmen aus Berlin hat schon vier Tote eingefroren
Kendziorra berichtet, dass bereits zahlreiche Anfragen vorliegen. Alle Interessenten möchten nach ihrem Tod ebenfalls eingefroren werden. „Eizellen und Embryos werden schon seit Jahrzehnten kryokonserviert und ohne Schäden aufgetaut“, berichtet der Arzt. „Vielleicht dauert es 100, 300, 500 Jahre, bis es möglich ist, einen menschlichen Organismus wiederzubeleben, zu heilen und zu verjüngen. Es ist ein Wagnis, aber auch eine Chance“, heißt es weiter. Zudem könne man in der fernen Zukunft womöglich Krankheiten wie Krebs heilen.
Wenn ein Patient im Sterben liegt, wird Kendziorras Ärzteteam gerufen und der spezielle Krankenwagen steht daraufhin auch schon bereit. „Wir übernehmen den Kunden, wenn er von den behandelnden Ärzten für Tod erklärt wurde. Also dann, wenn die Alternativen nur noch die Beerdigung oder eine Einäscherung wären.“ Vorher müssen die Patienten festlegen, dass sie ausdrücklich wünschen, ihren Körper zu Zwecken der Wissenschaft spenden möchten.
Die Konservierung kostet aktuell 200.000 Euro
„Gleichzeitig beginnen wir mit einer Herzdruckmassage, geben Sauerstoff über eine Atemmaske. Nicht, um den Toten wiederzubeleben, sondern um das einsetzende Sterben der Zellen zu verlangsamen, schließlich mit der Kühlung ganz zu stoppen.“ Die Toten werden anschließend in einem kleinen Ort in der Schweiz aufbewahrt. Dort gibt es einen speziellen Lagerraum, in dem sie in flüssigem Stickstoff gekühlt werden. Ob dieses Verfahren tatsächlich seine Wirkung zeigen wird, kann man aber erst in vielen Jahren feststellen. Eine solche Konservierung kostet aktuell 200.000 Euro.