In Deutschland sterben die meisten Menschen an einer Herz-Kreislauferkrankung. Hierzulande kommt ein Herzinfarkt demnach nicht selten vor. Wenn man erste Symptome verspürt, sollte man zweifellos schnell handeln, und sich umgehend an einen Arzt beziehungsweise Notarzt wenden. Oft können schon ein paar Minuten Leben retten.
Doch woran erkennt man, ob man selbst oder eine anwesende Person einen Herzinfarkt erleidet? Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie - Helios Stiftungsprofessur im Herzzentrum Leipzig rät dazu, umgehend den Notruf unter der 112 zu verständigen, wenn die folgenden Symptome auftreten:
- Engegefühl und ein starker Druck oder ein heftiges Brennen im Brustkorb
- Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die gegebenenfalls in die Arme, den Hals, den Kiefer, die Schultern, den Nacken oder den Oberbauch ausstrahlen
- Atemnot und Unruhe
- Schwindel und Bewusstlosigkeit
- Blasse Gesichtsfarbe und kalter Schweiß
- Eventuell Übelkeit und Erbrechen
Beim Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte man den Notruf wählen
Allerdings gestaltet sich die Diagnose bei Frauen deutlich schwieriger als bei Männern. Hier treten die typischen Symptome nicht zwingend auf. Stattdessen kann sich der Herzinfarkt bei Frauen auch mit Übelkeit und starkem Unwohlsein ankündigen. Sollte man sich unsicher sein, können die Sanitäter entscheiden, ob man ins Krankenhaus muss und sofort den Blutdruck sowie den Puls messen. Es wird nicht dazu geraten, erstmal beim Hausarzt anzurufen, da dieser Umweg oft zu viel Zeit in Anspruch nimmt und den Patienten gefährdet. Auch leichte Symptome sollte man laut den Medizinern der Helios-Kliniken unbedingt sofort abklären lassen.
„Durch Differenzierung genderspezifischer Aspekte in Diagnostik und Therapie können wir heute die speziellen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten gezielt ausrichten“, erklärt Prof. Dr. Sandra Eifert, Oberärztin in der Universitätsklinik für Herzchirurgie im Herzzentrum Leipzig. Ein Herzinfarkt ist lebensbedrohlich, deshalb sollte beim kleinsten Verdacht gehandelt werden. Bis die Hilfskräfte eintreffen, sollte man den Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern, enge Kleidung öffnen, den Betroffenen bitten, ruhig zu atmen und bei dem Patienten bleiben, bis der Notarzt eintrifft.