Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit, in der Spinnen zunehmend aktiv werden und Schutz vor der Kälte im Inneren von Häusern suchen. Und auch, wenn die Arachniden nützlich sind, indem sie andere Insekten in ihren Netzen einfangen – viele haben die Tiere nicht gerne in der Wohnung oder im Haus. Das liegt zum einen an einem gesellschaftlich tief verankerten Ekel. Zum anderen sind auch die Netze eher unbeliebt.
Doch was sollte man tun, wenn man Spinnen in seinem Zuhause entdeckt? Expertinnen und Experten raten eindringlich davon ab, die Tiere einfach mit dem Staubsauger einzusaugen. Und viele wollen den Arachniden möglichst nicht zu nahe kommen, was nötig wäre, um sie etwa mit einem Glas zu fangen und nach draußen zu bringen. Angeblich können Kastanien helfen, die praktischerweise im Herbst einfach zu bekommen sind. Aber hilft das wirklich?
Kann man mit Kastanien Spinnen vertreiben?
Der alte Hausmittel-Trick mit den Kastanien besagt, dass sich Spinnen vor den Baumfrüchten nicht nur fürchten. Sie sollen sogar innerhalb kürzester Zeit sterben, wenn sie dem Geruch ausgesetzt sind. Das stimmt allerdings nicht so ganz. Eine Gruppe Forscherinnen und Forscher hat dazu mehreren heimischen Spinnenarten einem Experiment mit Esskastanien ausgesetzt. Dazu gehörten die Arten Latrodectus geometricus („Braune Witwe“), Steatoda grossa („Große Fettspinne“) und die Araneus diadematus („Gartenkreuzspinne“) – alle sind hierzulande weitverbreitet.
Außer dem Kastaniengeruch ging es in dem Experiment auch um Pfefferminz- und Zitronenöl. Die gute Nachricht für alle, die Spinnen nicht besonders mögen: Die meisten Tiere ließen sich von den Gerüchen tatsächlich abschrecken. Die schlechte: Nicht alle Exemplare ließen sich so vertreiben. Somit kann man Kastanien nicht als Allzweckwaffe gegen Spinnen nutzen. Man kann allerdings durchaus eine Schale mit Esskastanien (nicht zu verwechseln mit Rosskastanien) in Fensternähe aufstellen, das sollte einige Tiere abschrecken.