In einer zunehmend vernetzten Welt sprechen zwar immer mehr Leute verschiedene Sprachen. Dennoch besteht ein Bedarf an Übersetzungstechnologie, die den Vorteil hat, jederzeit live abrufbar zu sein. Während Samsung und Google ein entsprechendes Feature bereits seit einigen Jahren implementiert haben, war es ein wichtiger Bestandteil bei der diesjährigen Apple Keynote, weil unter anderem die AirPods Pro 3 eine Live-Übersetzung bekommen (vorläufig allerdings nicht in der EU).
Die Funktion ist also jeweils an die Hardware der beiden Unternehmen gebunden; bei Apple braucht man beispielsweise die AirPods, ein entsprechendes iPhone und iOS 26. Über alle drei großen Hersteller hinweg wird (Live-)Übersetzung auf Basis von KI allerdings als großer Pluspunkt verkauft. Jetzt hat allerdings der Messenger-Dienst WhatsApp angekündigt, in seine App genau so eine Funktion zu implementieren. Das wäre nicht nur für WhatsApp eine enorme Aufwertung, sondern auch eine ernstzunehmende Gefahr für die anderen Tech-Giganten.

So nutzt man die Übersetzungsfunktion bei WhatsApp
WhatsApp-Nutzerinnen und Nutzer mussten bislang auf andere Apps zugreifen, wenn sie Nachrichten im Messenger übersetzen wollten. Dafür musste man in der regel mühsam den Text hin- und herkopieren. Das soll künftig Geschichte sein. Stattdessen kann man Nachrichten direkt im Chat übersetzen, sowohl auf Android- als auch auf iOS-Geräten. Um das Feature zu nutzen, muss man länger auf die entsprechende Nachricht tippen. In dem sich anschließend öffnenden Optionenmenü wählt man dann „Übersetzen“ aus.
Direkt zum Start können iPhone-Nutzerinnen und Nutzer dabei in mehr als 19 Sprachen übersetzen. Wer ein Android-Gerät besitzt, muss zunächst mit fünf auskommen: Englisch, Spanisch, Hindi, Portugiesisch, Russisch und Arabisch. Deutsch ist also nicht vertreten, allerdings soll sich das bald schon ändern. Dafür gibt es bei Android die Option, ganze Chatverläufe zu übersetzen, während man über iOS die Nachrichten einzeln übersetzen muss.
WhatsApp betont, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dabei uneingeschränkt bestehen bleibt, um den Datenschutz zu gewährleisten. Die Übersetzung findet also direkt auf dem Endgerät statt. Erste Nutzerinnen und Nutzer können die Übersetzungsfunktion bereits nutzen. Das weltweite Rollout soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Für Apple, Samsung und Google stellt das Feature eine ernsthafte Konkurrenz dar. Manche kaufen sich die Geräte vor allem wegen der Übersetzung. Bei WhatsApp ist sie dann zwar auf die App beschränkt. Findige Nutzerinnen und Nutzer werden aber garantiert Möglichkeiten finden, die Funktion praktisch in andere Prozesse zu integrieren.