Forscher wollen eine vierte Ampelfarbe: Erste Tests finden bereits statt

Rot, gelb, grün – die bekannten Ampelfarben könnten bald durch eine weitere ergänzt werden. Grund dafür ist eine sich ausbreitende Technologie.
Forscher wollen eine vierte Ampelfarbe: Erste Tests finden bereits statt
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Ampeln sind vielerorts für den Verkehr unersetzlich. Auf weniger befahrenen Straßen können zwar andere Konzepte wie Kreisel ausreichen. Gerade in Ballungszentren sind die Schaltsysteme allerdings wichtig, um alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu schützen, sodass alle sicher ans Ziel kommen. Dabei gilt seit jeder die Regelung: Bei Rot steht man, bei Grün kann man gehen beziehungsweise fahren. Gelb signalisiert hingegen vor allem motorisierten Fahrzeugen, dass die Ampel bald wieder auf Rot springt und dass man anhalten sollte – so sollen gefährliche Vollbremsungen verhindert werden.

Eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern der North Carolina State University testet jetzt allerdings eine vierte Ampelfarbe, die vor allem an Kreuzungen zum Einsatz kommen könnte. Bisher ist dabei vor allem von Weiß die Rede. Anstoß liefert eine Technologie, die den Verkehr langfristig verändern soll: selbstfahrende Fahrzeuge. Auch in Deutschland ist sie bereits auf dem Vormarsch.

Vierte Ampelfarbe wegen autonomen Fahrzeugen: Mehrere fahrerlose Autos auf einer Straße
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Vierte Ampelfarbe könnte den Verkehr deutlich flüssiger machen

Das zeigt sich unter anderem auch an einer neuen gesetzlichen Regelung, die zum 1. Dezember 2025 in Kraft treten soll: die Straßenverkehr-Fernlenk-Verordnung (StVFernLV). Diese regelt die Zulassung und auch die Nutzung ferngesteuerter Autos auf deutschen Straßen zunächst für eine fünfjährige Testphase, in der die sogenannte Fernlenkung mit rechtlicher Absicherung getestet werden kann. Unabhängig davon wird erwartet, dass sich das Konzept langfristig im Verkehr durchsetzen wird – das würde allerdings mitunter andere Ampelschaltungen erfordern oder auch möglich machen.

Die Idee dahinter sieht vor, dass Ampeln bei einer genügenden Anzahl autonomer Fahrzeuge auf die vierte Farbe umschalten. Dann übernehmen nämlich die Fahrzeuge per Kommunikation untereinander die optimale Verkehrsregelung. Die neue Ampelfarbe würde also in erster Linie den Autofahrerinnen und -fahrern anzeigen, dass der Verkehr von den selbstfahrenden Autos koordiniert wird und man sich einfach an diesen Fahrzeugen orientieren soll.

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Das hat laut Expertinnen und Experten enormes Potenzial, den Verkehr flüssiger zu machen und Staus zu verhindern. Bei einer großen Anzahl selbstfahrender Autos ist von einer Staureduzierung um bis zu 94 Prozent die Rede. Insgesamt soll das den Verkehr sogar um bis zu 99 Prozent flüssiger machen. Allerdings wäre das System nur effektiv, wenn es genügend autonome Fahrzeuge auf den Straßen gäbe; von einer tatsächlichen vierten Ampelfarbe dürften wir also noch ein wenig entfernt sein. Erste Tests in geschützten Umgebungen finden aber bereits statt.