Hört die PC-Maus mit? Forscher warnen vor Sicherheitsrisiko

Ein Forschungsteam weist auf ein technisches Sicherheitsrisiko durch PC-Mäuse hin. Diese können nämlich unter Umständen erschreckend gut zuhören.
Hört die PC-Maus mit? Forscher warnen vor Sicherheitsrisiko
iStock / Sean Anthony Eddy
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Auch, wenn sich Laptops mit eingebautem Touchpad einiger Beliebtheit erfreuen, greifen doch noch viele auf eine gängige PC-Maus zurück. Diese können via Kabel oder Bluetooth mit dem Computer verbunden werden, um ihn zu steuern. Darauf, dass hinter den Gadgets allerdings noch ein wenig mehr als ihr offensichtlicher Nutzen steckt, hat jetzt allerdings ein Team der University of California hingewiesen.

Neben bewegen, klicken und scrollen kann eine PC-Maus nämlich dank sensibler Sensoren auch Vibration wahrnehmen. Diese entsteht bei Bewegung, also wenn man die Maus beispielsweise berührt oder über den Untersatz bewegt. Aber auch Sprechen erzeugt ein Vibrationsmuster, das sich dank hoch entwickelter Technologie in Sprache übersetzen lässt. Damit ist möglich, jemanden über seine Computer-Maus abzuhören, was ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

PC-Maus von der Seite in Benutzung, indem eine Hand auf ihr liegt
iStock / domin_domin

Sensoren in PC-Maus können für Lauschangriffe genutzt werden

Darauf weist das Team im Rahmen eines Projekts namens „Mic-E-Mouse“ hin, eine Anspielung auf den bekannten Zeichentrick-Charakter Micky Maus und die englischen Begriffe für „Mikrofon“, „elektronisch“ und „Maus“. Bereits in normaler Zimmerlautstärke geführte Gespräche könnten über die erzeugte Vibration außerhalb des Rechners ausgewertet und in Sprache übersetzt werden. Das Perfode: Dafür braucht es nicht einmal Schadsoftware auf dem Gerät. Es reicht eine PC-Maus, die über die entsprechenden Sensoren verfügt, was bei vielen Modellen von Haus aus der Fall ist.

Zwar handelt es sich bei dem von den Forscherinnen und Forschern durchgeführten Projekt nicht um einen perfekten Spionageangriff. Mithilfe KI-basierter Software ergab sich aber immerhin eine Übersetzungsquote von etwa 61 Prozent. Dass diese potenzielle Sicherheitslücke bereits aktiv ausgenutzt wird, ist nicht bekannt. Die Forschungsergebnisse zeigen aber ausdrücklich, dass das theoretisch möglich wäre.

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Und es ist bereits so, dass über entsprechende PC-Maus-Sensoren gesammelten Daten an Software weitergeleitet wird, die sie gar nicht braucht. Sollten diese Daten bei entsprechenden Diensten landen, würde das eine deutliche Verletzung des Datenschutzes bedeuten. Am besten hält man Geräte- und Treibersoftware immer aktuell und achtet auf verdächtige Hintergrundprozesse seines Computers.