Inzwischen haben zahlreiche Unternehmen in verschiedenen Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) implementiert. Dabei wird oft betont, dass die Technologie keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersetzen, ihnen aber die Arbeit erleichtern und Kapazitäten für Neues schaffen soll. Das soll wiederum auch den Unternehmen mehr Geld einbringen. Abgesehen davon, dass bereits jetzt zu beobachten ist, dass KI eben doch einige Jobs ersetzt, hat eine Studie jetzt auch hohe Mehrkosten aufgedeckt, die oft ungesehen durch die Technologie entstehen.
Dabei handelte es sich um eine Folgestudie von „Betterup Labs“ und dem „Stanford Social Media Lab“. Das Problem bei Künstlicher Intelligenz ist sogenannter „Workslop“, was übersetzt so viel wie Arbeitsabfall bedeutet. Denn die KI produziert nach wie vor Unmengen an „Müll“, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur keine Zeit spart, sondern sogar für Mehrarbeit sorgt.
Unter KI-Müll leidet der Teamgeist und das Vertrauen in die Inhalte
Gemeint ist damit, dass KI-generierte Inhalte zwar in der Regel auf den ersten Blick professionell aussehen, inhaltlich allerdings keiner genauen Überprüfung standhalten. Diese Substanzlosigkeit ist ein Problem, zumal die Überprüfung der Inhalte oft einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Das führt dazu, dass trotz hoher Investments 95 Prozent der Organisationen im Rahmen einer Studie des MIT von nicht messbaren Erträgen berichteten. Das bedeutet umgekehrt, dass nur 5 Prozent eine messbare Steigerung des Gewinns verbuchen konnten.
In der Folgestudie gaben dann wiederum von den 1150 befragten Vollzeitbeschäftigten ganze 40 Prozent an, mit dem KI-Müll zu tun zu haben. Mehr als 15 Prozent aller Arbeitsinhalte würden in diese Kategorie fallen, was wiederum die Produktivität spürbar negativ beeinflussen und sich auch finanziell auswirken würde. Denn jeder „Workslop“-Vorfall muss im Schnitt zwei Stunden nachbereitet werden, was pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter monatliche Mehrkosten von 186 Euro verursachen soll.
Und neben diesen messbaren Schäden durch KI-Müll leidet auch das Arbeitsklima. Bewährte Strukturen werden aufgebrochen und die meisten reagieren mindestens gereizt auf die Zusendung eines „Workslop“-Inhalts. Darunter leidet das Vertrauen in die eigenen Kolleginnen und Kollegen, was den Teamgeist schwächt. Die Autorinnen und Autoren der Studie raten deshalb dringend zu strukturierten Richtlinien zur Nutzung von künstlicher Intelligenz im Arbeitskontext, um simple Copy-and-Paste-Lösungen zu verhindern, die dann inhaltlich nicht mehr richtig überprüft werden. Was die Studie außerdem nicht berücksichtigt, sind die faktischen Kosten für die KI-Tools, die sich etwa über enorm hohen Stromverbrauch negativ auf die Umwelt auswirken.