Im Wort Künstliche Intelligenz steckt bereits die Implikation, dass die Technologie intelligent und den Menschen deshalb langfristig überlegen ist. Theorien dazu bündeln sich in der Angst vor einer Superintelligenz. Während einige wie Meta-CEO Mark Zuckerberg diese als Chance betrachten, gibt es auch Expertinnen und Experten, die davor warnen, die KI „zu intelligent“ werden zu lassen, da sie dann diverse Prozesse und letztlich die Menschheit selbst bedrohen könnte.
Eine neue wissenschaftliche Arbeit, die an der australischen Universität Charles Darwin entstanden ist, bringt jedoch eine neue Theorie ins Spiel. Der leitenden Autorin, Dr. Maria Randazzo, zufolge, liegt die wahre Gefahr nicht in der Intelligenz der Technologie, sondern vielmehr in ihrem Fehlen. Stattdessen sei KI völlig ahnungslos und hinterfrage seine ihr Tun deshalb auch nicht. Der Studie zufolge könnte das fatale Folgen haben. Vier Bereiche sollen zudem heute schon überaus gefährdet sein.

KI ist nicht so intelligent, wie viele denken
Künstliche Intelligenz arbeitet grundsätzlich mit technischer Mustererkennung, jedoch ohne die Ebene der Körperlichkeit, wie auch Randazzo erklärt. Gleiches gelte für Faktoren wie Weisheit und Empathie. Das mache die KI zwar effizient, aber auch gedankenlos. Die menschliche Würde verkomme so zu einem einfachen Datenpunkt, was die Technologie auch jetzt schon sogar für Expertinnen und Experten unberechenbar macht.
Das ist auch der erste Bereich, der bereits betroffen sein soll: Die auf Basis eines Algorithmus getroffenen Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar. Der zweite Bereich betrifft die menschlichen Grundrechte, die durch KI auch heute schon verletzt werden; dazu gehört etwa die Privatsphäre. Darüber hinaus verstärkt Künstliche Intelligenz bestehende Vorurteile und begünstigt so Diskriminierung, da sie mit bestehenden Daten gefüttert wird. Viele gesellschaftliche Probleme werden so gespiegelt und verstärkt, weil sie von der KI nicht bewertet, sondern unhinterfragt wiedergegeben werden.
Zu guter Letzt warnt die Studie auch vor der rechtlichen Lage: KI kann juristisch nicht belangt und ihre Entscheidungen dementsprechend nicht angefochten werden. Ansätze, wie sie vor allem in der EU zu erkennen sind, um die Technologie rechtlich einzuhegen, könnten in Zukunft also noch deutlich relevanter werden, wie auch die Studie feststellt.