Expertin warnt vor Arbeitsmarktschock: KI sorgt für mehr Entlassungen als für neue Jobs

Eine Professorin warnt vor den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt. Ihr zufolge könnten Massenentlassungen und soziale Unruhen drohen.
Expertin warnt vor Arbeitsmarktschock: KI sorgt für mehr Entlassungen als für neue Jobs
iStock / imaginima
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Künstliche Intelligenz (KI) ist die bestimmende Technologie der Stunde. Dabei findet auch die Integration in den Arbeitsalltag und der dadurch angestoßene Wandel auf dem Arbeitsmarkt in einem enorm hohen Tempo statt. Schon jetzt hat sich die Arbeit in einigen Berufsfeldern grundlegend geändert und immer wieder wird diskutiert, welche Jobs durch KI komplett entfallen könnten. Ekaterina Abramova, Professorin an der London Business School, warnt vor den potenziellen Folgen.

Die Expertin, die zu technologiegetriebenen wirtschaftlichen Umbrüchen forscht, warnt in diesem Zusammenhang vor Massenentlassungen und den darauf aufbauenden sozialen Folgen. Dabei betont sie auch, dass sich die aktuelle KI-Transformation von früheren Mechanisierungswellen abheben würde. Bei diesen seien die Auswirkungen langsamer und vor allem schrittweise aufgetreten. Zudem hätten sie sich meist auf einzelne Bereiche und Branchen beschränkt. Künstliche Intelligenz greift jedoch in diverse Arbeitsfelder ein.

Symbolbild für KI-bedingte Entlassungen: Mann verlässt mit vollem Karton ein Büro, in dem viele Menschen an Computern mit Diagrammen arbeiten
iStock / AndreyPopov

KI ist eine Chance, aber auch eine große Gefahr für den Arbeitsmarkt

Dazu erklärt Abramova im Gespräch mit „Business Insider“: „Ein einziges KI-Modell kann über Nacht tausende wissensbasierte Jobs in mehreren Branchen verdrängen.“ Die Professorin rechnet in diesem Zusammenhang mit größeren Entlassungswellen innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre, mit denen die Zahl der durch KI neu erschaffenen Jobs nicht mithalten könne. Erste Anzeichen dafür sehe man bereits jetzt schon.

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Dazu kommt, dass KI-bezogene Tätigkeiten schon jetzt und in Zukunft wahrscheinlich noch verstärkt entsprechende Qualifikationen erfordern. Das mache es Entlassenen noch schwerer, da sie über diese Qualifikationen oft nicht verfügen würden. Das berge wiederum nicht „nur“ das Risiko steigender Arbeitslosigkeitszahlen. Damit einher gehe das Potenzial sozialer Unruhen, die man der Expertin zufolge keinesfalls unterschätzen sollte. „Die Geschichte zeigt, dass soziale Spannungen entstehen, wenn das Tempo des wirtschaftlichen Wandels die Fähigkeit der Institutionen überholt, betroffene Arbeitnehmer zu unterstützen.“