Für Facebook und Instagram: Meta plant Gebühr für Nutzer

Facebook-Mutterkonzern Meta plant eine Gebühr für Nutzer. Dabei orientiert sich das Unternehmen an einem bewährten Modell – obwohl es in der EU deshalb bereits zu einer Klage kam.
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Der Medienkonzern Meta ist mit seinen Plattformen Facebook und Instagram – sowie dem Messenger WhatsApp – einer der mächtigsten der Welt. Milliarden Nutzerinnen und Nutzer auf der ganzen Welt greifen auf die Dienste des Unternehmens zu, was CEO Mark Zuckerberg zu einem der reichsten Menschen auf dem Planeten macht. Wesentlicher Grundstein für den finanziellen Erfolg sind zum einen die Nutzerdaten, die erhoben werden, und zum anderen die Werbung, die basierend darauf auf Facebook und Instagram ausgespielt wird. Dafür kann man die Plattformen kostenlos nutzen. Das soll sich allerdings künftig ändern.

Denn wie jetzt bekannt wurde, plant Meta offenbar im wichtigen Markt Großbritannien die Einführung einer Gebühr. Für 2,99 beziehungsweise 3,99 Pfund Sterling (GBP) im Monat kann man Facebook und Instagram künftig werbefrei nutzen. Das Ganze passiert in Abstimmung mit der britischen Datenschutzbehörde, obwohl Meta vor allem in der Europäischen Union (EU) mit vergleichbaren Plänen bereits Ärger hatte. Gleichzeitig arbeitet der Konzern an neuen Funktionen. Doch was bedeutet das für Nutzerinnen und Nutzer in anderen Ländern?

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Werbefreies Abo für Facebook und Instagram wirft Fragen auf

Stand jetzt beziehen sich die Pläne nur auf Großbritannien. Offenbar reagiert Meta mit der Maßnahme auf strengere Datenschutzvorgaben. Nutzerinnen und Nutzer sollen so mehr Kontrolle über ihre Daten bekommen und haben mehr Gestaltungsspielraum darüber, was sie in ihrem Account sehen, wenn sie Facebook oder Instagram nutzen. Denn gleichzeitig arbeitet Meta offenbar zumindest für WhatsApp an einer Funktion, mit der man die Wahl hat, von welchen Anbietern man Werbung im Status- und Channel-Bereich sehen möchte. Für sein neues, werbefreies Abo sieht Meta eine Staffelung vor. Für das erste Konto müssen Nutzerinnen und Nutzer 2,99 GBP im Web und 3,99 GBP auf iOS und Android bezahlen. Jedes weitere Konto kostet dann 2 GBP (Web) beziehungsweise 3 GBP (Mobil).

Die Einführung des Abo-Modells dürfte ein Signal vor allem in Richtung Europa sein. Denn die EU hat Meta bereits für sein „Pay for Privacy“-Konzept abgemahnt, das auch in Deutschland zur Anwendung kommt; deshalb musste Meta erst in diesem Frühjahr 200 Millionen Strafe zahlen. Das Konzept wurde von Meta im November 2023 in der EU eingeführt. Dabei müssen Nutzerinnen und Nutzer entscheiden, ob sie entweder der Verwendung ihrer Daten zu Werbezwecken zustimmen oder eine monatliche Gebühr von mindestens 5,99 Euro bezahlen – Faktastisch berichtete.

Der Verbraucherschutz bemängelte, dass es sich nicht um eine echte Wahl handeln würde. Dazu kommt, dass auch im Fall eines Abos weiterhin Daten über das Nutzungsverhalten erhoben werden, bei denen unklar ist, was der Konzern anschließend im Detail damit macht. Aber beispielsweise für Forschungszwecke können sie weiterhin genutzt werden und auch Unternehmen, die die Analysedienste von Meta nutzen, haben theoretisch Zugriff darauf.