WhatsApp ist der meistgenutzte Messenger der Welt. Das macht seine Nutzerinnen und Nutzer aber auch zu einer attraktiven Zielgruppe für Betrugsmaschen. In diesem Zusammenhang warnt jetzt auch die Polizei vor einem neuen Vorgehen, das Opfer im schlimmsten Fall den Zugang zu ihrem Konto und ihren Daten kostet. Zudem wird ihr Konto genutzt, um von anderen Personen Geld zu erbeuten. Das Perfide an der neuen sogenannten „Emma“-Masche ist, dass sie deutlich besser gemacht ist, als viele andere Methoden. Und sie rührt an anderer Stelle als üblich an die Emotionen ihrer Opfer.
Denn während beispielsweise der Enkeltrick suggeriert, dass ein eigenes Familienmitglied in Gefahr ist, was sich im Zweifel mit einer Nachricht an diese Person einfach widerlegen lässt, geht die neue Masche anders vor. Dabei werden WhatsApp-Nutzerinnen und Nutzer kontaktiert, um an ihre allgemeine Hilfsbereitschaft zu appellieren, indem eine falsche Abstimmung suggeriert wird. In der Nachricht geht es oft um ein Mädchen namens Emma, die angeblich Hilfe braucht. Teilweise sind auch andere Mädchennamen im Umlauf.
Auf WhatsApp kursieren immer neue Betrugsmaschen: Wer nicht aufpasst, ist sein Konto los
In ihrem Wortlaut unterscheiden sich die per WhatsApp verschickten Nachrichten zwar ein wenig. Der Kern bleibt aber immer gleich. Man soll in einer Umfrage für ein Mädchen namens Emma abstimmen, damit diese ein Stipendium bekommen könne. Oft geht es dabei etwa um ein angebliches Tanzstipendium und „Emma“ ist in diesem Szenario eine entfernte Verwandte, die Tochter von Freunden oder Nachbarn. Der angebliche Abstimmungslink führt dann zu einer Website, die auf den ersten Blick tatsächlich echt aussieht und auf der man augenscheinlich für zwei Mädchen abstimmen kann – die Gewinnerin soll dann das Stipendium erhalten.
Dahinter steckt aber nur eine Betrugsmasche, um an die Daten von WhatsApp-Nutzerinnen und Nutzern zu gelangen. Diese werden nach der Abstimmung aufgefordert, ihre Daten einzugeben, um die Abstimmung zu bestätigen. Das macht das Vorgehen auf gleich zwei Arten gefährlich. Zum einen ist die Aufforderung zur Abstimmung niedrigschwelliger als etwa eine direkte Forderung nach Geld oder auch ein dubioses Gewinnspiel. Zum anderen ist es bei echten Abstimmungen, Petitionen oder Vergleichbarem tatsächlich üblich, auf die eine oder andere Art und Weise seine Identität zu bestätigen.
Im Fall der „Emma“-Betrugsmasche bei WhatsApp schließt man auf der entsprechenden Website allerdings mitunter ungewollt ein Abo ab und die eingegebenen Daten werden weiterverkauft. In einigen Fällen werden die Opfer offenbar sogar aufgefordert, einen Code einzugeben, um ihr WhatsApp-Konto mit einem weiteren Gerät zu verbinden. Dann sollten alle Alarmglocken schrillen, weil Betrügerinnen und Betrüger so tatsächlich Zugriff auf das eigene Messenger-Konto bekommen. Anschließend kontaktieren sie wiederum über das kompromittierte Konto weitere Personen, um diese dann um Geld zu bitten.