Störungsmelder haben seit Montagmorgen viel zu tun. Denn statt wie üblich einzelne Störungen und Ausfälle zu listen, findet man dort plötzlich eine Masse an Mitteilungen. Diese betreffen auch nicht nur einen bestimmten Dienst, sondern eine ganze Reihe von Programmen und Anbietern. Darunter sind auch große Namen wie Amazon, Signal, Canva, Zoom und Snapchat vertreten. Von einigen Facebook-Ausfällen ist ebenfalls die Rede und auch Online-Spiele wie „Fortnite“ oder „Roblox“ sind offenbar betroffen.
Was all diese Dienste gemeinsam haben, ist, dass sie auf AWS setzen. Das steht für Amazon Web Services, auf die viele Unternehmen zurückgreifen, um über Cloud-Computing-Dienste ihre Angebote online hosten zu können. Ein Fehler im Backend des Systems hat dann entsprechend große Auswirkungen auf viele Nutzerinnen und Nutzer. Berichten zufolge kommt es zu zahlreichen Abstürzen von Seiten oder zu extrem langen Ladezeiten. Messenger-Kundinnen und -Kunden können mitunter keine Nachrichten verschicken oder einzelne Features funktionieren nicht mehr richtig. Doch was können Betroffene tun?
AWS-Fehler verursachte massive Störungen bei vielen großen Anbietern
Dazu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Denn wer feststellt, dass er betroffen ist, kann dagegen absolut nichts unternehmen und sich stattdessen nur in Geduld üben. Übliche Maßnahmen zur Fehlerbehebung dürften kaum etwas bringen, da es sich um grundlegende Serverprobleme handelt. Deswegen den Support der betroffenen Dienste zu kontaktieren, hilft nicht – und ist teilweise aufgrund der Störungen auch überhaupt nicht möglich.
Die gute Nachricht lautet allerdings, dass Amazon das Problem offenbar bereits erkannt und in Teilen behoben hat. Im Bereich „Service Health“ von AWS heißt es dazu unter anderem, dass sich der Fehler offenbar auf die „US-EAST-1-Region“ der Server beschränkt. Einem Update zufolge konnte „das zugrunde liegende DNS-Problem“ zudem „vollständig behoben“ werden.
Wer also zwingend auf bestimmte betroffene Programme angewiesen ist, sollte einfach in regelmäßigen Abständen versuchen, diese erneut aufzurufen. Nachdem es zunächst noch zu Verzögerungen kommen könnte, sollte sich im Laufe des Tages alles normalisieren. Neben der Fehlerbehebung wird es bei Amazon sicherlich auch um Ursachenforschung gehen, um zu vermeiden, dass es künftig zu weiteren weltweiten Störungen kommen kann.