Nach einer groß angelegten Suche wurde gegen 14:30 Uhr bestätigt, was viele bereits befürchtet hatten: Laura Dahlmeier ist im Alter von 31 Jahren verstorben. Bereits am Montag war die erfolgreiche ehemalige Biathletin an der Nordwand des Berges Laila Peak (6069 Meter) im Karakorum-Gebirge in Pakistan in einer Höhe von etwa 5700 Metern von einem Steinschlag getroffen worden. Ihre Seilpartnerin Marina Krauss setzte umgehend einen Notruf ab und versuchte noch, Dahlmeier selbst zu erreichen. Aufgrund des anhaltenden Steinschlags und schweren Geländes war das allerdings unmöglich, weshalb sie sich auf den Weg machte, um Hilfe zu holen. Offenbar waren die beiden im sogenannten „alpinen Stil“ unterwegs.
Die einsetzende Dunkelheit sowie die Witterungsbedingungen und nicht zuletzt das Terrain vor Ort machten eine Rettungsaktion äußerst schwierig. Am Dienstagmorgen überflog ein Hubschrauber die Unglücksstelle und stellte bereits zu diesem Zeitpunkt keinerlei Lebenszeichen mehr fest. Am heutigen Mittwoch wurde die Suche mithilfe von Experten und auch des Militärs dennoch wieder aufgenommen – offenbar vergebens, wie ihr Management offiziell bekannt gab.

Laura Dahlmeier war passionierte Bergsteigerin
Die Leiche der gebürtigen Bayerin kann nicht vom Berg geborgen werden, dafür seien die Wetterverhältnisse zu gefährlich. Konkret heißt es: „Die Bergung des Leichnams ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar.“
Laura Dahlmeier – selbst eine leidenschaftliche und erfahrene Bergsteigerin sowie Teil der Bergwacht – hatte für so einen Fall klare Wünsche geäußert und offenbar auch schriftlich festgehalten: Niemand solle dann sein Leben riskieren, um sie zu bergen. „Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren“, schreibt ihr Management.
Die ständige Gefahr beim Bergsteigen war Dahlmeier also bewusst, nicht zuletzt auch deshalb, weil ihr Ex-Freund Robert Grasegger bei einem Lawinenunglück im Jahr 2022 mit 29 Jahren ums Leben kam. Sie selbst stürzte bereits im August 2014 beim Klettern an der Zugspitze und zog sich unter anderem einen Bänderriss zu. Das Erlebte verarbeitete sie in ihrem 2023 erschienenen Buch „Wenn ich was mach, mach ich’s gscheid“.

Große Anteilnahme am Tod von Laura Dahlmeier
Ihre außergewöhnliche Biathlon-Karriere beendete Laura Dahlmeier frühzeitig im Alter von nur 25 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits zweifache Olympia-Siegerin, mehrfache Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin. Bereits während ihrer aktiven Karriere als Sportlerin nahm Dahlmeier aber auch schon an Bergläufen teil und ging unter anderem auch bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft im Berglauf an den Start.
Die Sportwelt und ehemalige Weggefährten zeigen sich angesichts der Todesnachricht geschockt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schrieb: „Schweren Herzens nehmen wir Abschied von Laura Dahlmeier. Ihr plötzlicher Tod macht uns fassungslos. Sie war mehr als eine Olympiasiegerin – sie war ein Mensch mit Herz, Haltung und Vision. Deine Geschichte wird weiterleben, Laura.“
Inzwischen haben auch ihre Angehörigen ein Statement veröffentlicht: „Wir nehmen Abschied von einem großartigen Menschen“, heißt es über den offiziellen Account der ehemaligen Sportlerin. „Laura hat mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art unser Leben und das Leben vieler bereichert. Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt, für die eigenen Träume und Ziele einzustehen und sich dabei immer treu zu bleiben.“ Auch der Deutsche Skiverband (DSV) äußerte seine Anteilnahme, ebenso Politik-Prominenz wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.