Ökonomen des Pestel-Instituts haben kürzlich einen umstrittenen Vorschlag gemacht. Dass es ein neues Renten-Paket geben soll, steht bereits fest. Die Experten gehen jedoch noch einen Schritt weiter und fordern, dass Beamte fünfeinhalb Jahre länger arbeiten.
„Wer weniger verdient, lebt statistisch auch kürzer“, erklärt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. Gutverdiener werden hingegen deutlich älter und würden somit auch mehr von ihrer Rente haben. Ein Umstand, den die Forscher ungerecht finden und deshalb dafür plädieren, dass das System angepasst wird. Beamte müssten ihrer Arbeit demnach künftig länger nachgehen als bisher.

Nächster Renten-Vorstoß: Änderung für Millionen Beamte gefordert
Eine Statistik untermauert den Vorstoß der Forscher. Denn männliche Beamte leben ab dem 65. Lebensjahr noch durchschnittlich weitere 21,5 Jahre. Arbeiter leben allerdings nur noch 15,9 Jahre. Dieses Ergebnis geht aus Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Zwischen männlichen Angestellten und Beamten beträgt der Unterschied ebenfalls zwei Jahre. Die Forscher sind der Meinung, dass man das System an die Lebenserwartung anpassen müsse.
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Wenn diese Änderung tatsächlich in Kraft treten würde, könnten Beamte erst mit 72,5 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen. Die Berechnung basiert auf einer Regelaltersgrenze von 67 Jahren. Ein zweiter Vorschlag sieht vor, dass die Bezüge nach Gehalt gestaffelt werden. So müssten Beamte zwar nicht länger arbeiten, sie bekämen dann aber weniger Geld und Geringverdiener mehr. Da die Vorschläge von der SPD jedoch stark kritisiert werden, ist aktuell noch nicht von einer Umsetzung auszugehen.