Heidi Reichinnek enthüllt Alltag mit ihrer Erkrankung – „Belastet mich massiv“

Die Politikerin Heidi Reichinnek hat nach deutlicher Kritik erstmals über ihre gesundheitlichen Probleme gesprochen. Sie fordert, dass künftig offener mit chronischen Erkrankungen umgegangen wird.
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Die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek erntete vor einigen Monaten Spott für ihren Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz. Damals konnte sie mehrere wichtige Fragen nicht beantworten und verwies auf ihre Migräne. Es hagelte Kritik und im Netz wurde eine Debatte losgetreten.

Nun sprach die 37-Jährige erstmals offen über ihr Leben mit der Erkrankung, die sie in ihrem Alltag schwer belastet. Kritiker warfen ihr vor, dass es sich um eine Ausrede gehandelt habe, doch Reichinnek erklärt, wie schlecht es ihr wirklich geht. „Ich habe diese Erkrankung und sie belastet mich massiv. Viele Termine kann ich trotz Migräne nicht absagen und muss mir dann mit Medikamenten helfen“, offenbart sie.

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Nach Kritik für TV-Auftritt: Heidi Reichinnek spricht offen über ihre Migräne

Sie muss häufig „ein sehr starkes Mittel“ einnehmen, „das dazu führt, dass man sich nicht mehr so gut konzentrieren kann“. Nach der aufgeflammten Diskussion fordert die Politikerin, dass man offener mit Krankheiten umgeht. 15 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer in Deutschland leiden regelmäßig unter Migräne. Teilweise werden Betroffene durch die starken Schmerzen und einschränkenden Symptomen, die auch Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen umfassen können, völlig außer Gefecht gesetzt. Frauen sind von dieser neurologischen Erkrankung dreimal häufiger betroffen als Männer.

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„Ich würde niemanden dazu auffordern, weil es eine sehr private Entscheidung ist, solche Sachen öffentlich zu machen. Aber natürlich ist es ein wichtiges Zeichen, das für Sichtbarkeit sorgt. Gerade bei Migräne“, erklärt Heidi Reichinnek weiter. Sie kritisiert, dass Frauen oft nicht ernst genommen werden, wenn sie unter Kopfschmerzen leiden. Reichinnek hofft, dass auch andere Politiker künftig offener mit chronischen Krankheiten umgehen und den allgemeinen Dialog anregen werden.