Vorstoß sorgt für Kritik: Experte fordert 15 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch

Die Krankenkassen sind überlastet und auch die Bundesregierung hat angekündigt, die Strukturen verbessern zu wollen. Ein Experte fordert nun, dass bei jedem Arztbesuch eine Praxisgebühr fällig wird.
Vorstoß sorgt für Kritik: Experte fordert 15 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch
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Eigentlich gehört die Praxisgebühr der Vergangenheit an. Doch nachdem das deutsche Gesundheitssystem erheblich „kränkelt“ und den Krankenkassen das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, ist eine Wiedereinführung der Gebühr nun erneut im Gespräch. Der Bundeskanzler Friedrich Merz betonte erst kürzlich im Bundestag, dass die Strukturen der Kranken- und Pflegeversicherung verbessert werden müssen.

Wir müssen Strukturen verändern, um das Geld so einzusetzen, dass es wirklich denen hilft, die Hilfe brauchen. Wir müssen das Geld, das wir hierfür aufbringen können, besser einsetzen“, erklärte der Kanzler. Der Gesundheitsökonom Christian Hagist schlägt nun unter anderem vor, dass bei jedem Arztbesuch 15 Euro Praxisgebühr gezahlt werden könnten.

Vorstoß sorgt für Kritik: Experte fordert 15 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch
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Kehrt die Praxisgebühr zurück? Das sagt die CDU

„Eine Kontaktgebühr von 15 Euro pro Arztbesuch würde helfen, unnötige Inanspruchnahme zu reduzieren – bei gleichzeitiger sozialer Abfederung“, betonte der Experte gegenüber der Bild. Somit würde auch das ursprüngliche System dieser Gebühr verändert werden. Denn die Regelung, die bis zum Jahr 2012 bestand, sah vor, dass lediglich pro Quartal 10 Euro fällig wurden. Allerdings stößt der Experte mit seiner Idee bereits auf Kritik. Ob es zu einer solchen Neuerung kommen könnte, hängt natürlich von der Haltung der Bundesregierung ab.

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„In Deutschland gibt es eine Milliarde Arztkontakte. Diese hohe Inanspruchnahme des Gesundheitssystems verursacht immense Kosten. (…) Der Grundgedanke ist richtig, mit einer Eigenbeteiligung die vielen Arztkontakte zu reduzieren“, erklärte Unionsfraktionsvize Albert Stegemann. Er fügte jedoch einige Details hinzu: „Ob eine Kontaktgebühr oder eine anderweitige Eigenbeteiligung auf Jahresbasis der richtige Weg ist, ist noch offen.“ Man wolle nun erstmal alle Vorschläge sammeln und sich anschließend über den richtigen Weg beraten.