Warum man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen sollte

Einer alten Tradition zufolge soll man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen. Doch was steckt genau dahinter?
Warum man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen sollte
iStock / bymuratdeniz
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Für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es verschiedene Namen; durchgesetzt haben sich aber vor allem die poetischen Worte: „die Zeit zwischen den Jahren“. Über diese spezielle Zeit im Jahr gibt es diverse Redewendungen, Bauernregeln und andere Traditionen. Eine davon besagt, dass es verboten ist, in diesem Zeitfenster seine Sachen zu waschen. Stattdessen soll „die schmutzige Wäsche bis Neujahr ruhen“, wie es heißt.

Das ist für viele unpraktisch, da in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verhältnismäßig viele Personen Urlaub haben, um die Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Das könnte die perfekte Gelegenheit sein, um die Berge schmutziger Wäsche abzuarbeiten. Was steckt also hinter der uralten Tradition und sollte man die Regel erst nehmen?

Bunte Wäsche trocknet auf einer Wäscheleine und wird mit Klammern gehalten
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Wäsche waschen, aufhängen und trocknen ist in den Rauhnächten laut Legende tabu

Die Tradition geht auf eine uralte germanische Legende zurück. Diese besagt, dass der Person, die ihre Wäsche zwischen Weihnachten und Neujahr wäscht, schlimme Dinge passieren. Das liegt daran, dass in der Zeit zwischen den Jahren, den sogenannten Rauhnächten, die Barriere zum Geisterreich dünn sein soll. In dieser Zeit können die Geister der Legende nach ihr Reich verlassen.

In diesem Zusammenhang gibt es in der Legende mehrere Motive. So besagt die Tradition, dass man keine Wäscheleinen spannt, in denen sich die Geister verfangen könnten. Vor allem weiße Bettlaken gelten als schlechtes Omen, da die Geister diese dann im Folgejahr als Leichentücher für Familienmitglieder verwenden können. Auch junge Frauen sollen der Legende nach keine weiße Wäsche zwischen Weihnachten und Neujahr aufhängen, da das geisterhafte Reiter anlocken könne.

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Stattdessen empfiehlt die Tradition, die Rauhnächte für ihren ursprünglichen Zweck zu nutzen, dem Ausräuchern seines Zuhauses, um böse Geister zu vertreiben. Diesem Brauch verdankt die Zeit auch ihren Namen. Ob man nun an die Legende glaubt oder nicht: Man kann die Zeit zwischen den Jahren auch zur Besinnung und Entspannung nutzen und die Wäsche einfach liegenzulassen.