Das richtige Waschen von Wäsche kann eine Wissenschaft sein. Dabei entscheiden Farbe und Beschaffenheit über Dauer, Art des Waschmittels und vor allem die Temperatur, bei der gewaschen wird. Einen Sonderfall stellt Unterwäsche dar. Denn diese kommt mit den intimsten Stellen des Körpers in Berührung, wo sie unter Umständen auch Verschmutzungen durch Urin und Fäkalien ausgesetzt ist.
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Dr. Lisa Ackerley, unter anderem Professorin der Royal Society for Public Health und Expertin für öffentliche Gesundheit und Hygiene, weist auf die Gefahr durch diese Verschmutzungen hin. Dabei betont sie zum einen, dass man Unterwäsche keinesfalls mit anderen Wäschestücken mischen sollte. Das gilt sowohl für normale Kleidung als auch für Handtücher. Explizit nennt sie dabei auch Geschirrtücher für die Küche, denn die Fäkalien „möchten Sie nicht in der Nähe Ihrer Küche haben.“ Und es gibt noch einen weiteren wichtigen Faktor: die Temperatur.

Bei Unterwäsche kommt es vor allem auf die Temperatur an
Welcher Stoff welche Temperatur am besten verträgt, ist teilweise ohnehin eine Wissenschaft für sich. Dabei stellt Unterwäsche – speziell solche für Damen – eine besondere Herausforderung dar. Denn oft sind diese aus sensiblen Stoffen, die eigentlich keine hohen Temperaturen vertragen. Genau die sind aber nötig, um im Zweifel alle Bakterien abzutöten und fäkale Verschmutzungen zu vermeiden. Dazu sagt Dr. Ackerley: „Bei Unterhosen und Höschen tötet alles unter 15 Grad die Bakterien nicht ab.“ Doch wie viel Temperatur ist ausreichend?
Laut Marcus Gast vom Umweltbundesamt werden die Keime bereits bei 30 Grad größtenteils „herausgespült wie Schmutzartikel“, wie er dem „BR“ erklärt. 30 bis 40 Grad sind also in der Regel ausreichend – allerdings gibt es auch Ausnahmen. Ist die Unterwäsche etwa deutlich verschmutzt oder wurde sie von einer erkrankten Person getragen, dann empfehlen sich höhere Temperaturen um die 60 oder sogar 90 Grad. Dabei sollte man allerdings unbedingt prüfen, ob das Kleidungsstück diese Temperaturen auch aushält. Unter Umständen kann man auch auf ein bleichehaltiges Waschmittel setzen.
Und auch, wenn es mitunter naheliegend sein mag: Stark verschmutzte Wäsche wie etwa Küchenlappen, Handtücher oder Schwämme gehören auch bei 60 Grad nicht mit Unterwäsche in denselben Waschgang. Das erhöht das Risiko der Verbreitung von Keimen ungemein.