Bei Überweisungen: Neue Bank-Regel legt persönliche Daten offen

Datenschützer warnen vor einer neuen Bank-Regel, die persönliche Daten bei Überweisungen offenlegen kann. Millionen Menschen sind betroffen und Betrüger haben ein leichtes Spiel.
Bei Überweisungen: Neue Bank-Regel legt persönliche Daten offen
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Eigentlich sollte eine neue Bank-Regel für mehr Sicherheit sorgen. Doch nun kann tatsächlich das Gegenteil der Fall sein. Denn die neue Funktion bei Überweisungen kann dafür sorgen, dass persönliche Daten preisgegeben werden, was Betrügern den Weg sogar noch erleichtert.

Ohne Hinweis geben manche Banken Informationen preis. Genau davor warnen nun mehrere Datenschützer. Hintergrund ist die sogenannte Empfängerüberprüfung bei allen SEPA-Überweisungen, die seit dem 9. Oktober im EU-Zahlungsraum gilt. Ursprünglich ging es darum, zu verhindern, dass man sein Geld an einen falschen Empfänger überweist. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Betrüger einen falschen Namen zu einer IBAN angeben.

Bei Überweisungen: Neue Bank-Regel legt persönliche Daten offen
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Empfängerüberprüfung birgt Risiken: Betrüger können bei Überweisung persönliche Daten abgreifen

Der Empfängerabgleich führt dazu, dass der Kunde eine Meldung sieht, wenn der Name und die IBAN nicht zusammenpassen. Wenn es aber zu einem „Close Match“ kommt, dürfen die Banken den korrekten Namen des Kontoinhabers anzeigen und vorschlagen. Das bedeutet allerdings auch, dass Vornamen oder Zweitnamen preisgegeben werden, wenn zum Beispiel lediglich der Nachname eingegeben wurde. Was genau die Banken als "Close Match" werten, ist ihnen jedoch selbst überlassen.

Alle Details: Neue Regel bei Überweisungen - Das ändert sich ab Oktober für Millionen Verbraucher

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In einer neuen Recherche der Plattform Netzpolitik wird genau vor dieser Vorgehensweise gewarnt. Insbesondere, weil Kunden von diesem Vorgehen oft nichts mitbekommen. Betrügern werden somit auf eine neue Art Tür und Tor geöffnet. Die Empfehlung des Zahlungsverkehrsausschusses besagt eigentlich, dass nur so viele Daten angezeigt werden sollen, wie bereits vom Absender eingegeben wurden. Allerdings halten sich einige Banken offenbar nicht daran. „Die Offenlegung des Namens hat einen Nachteil. Das hilft letztlich den Betrügern. Und ist daher keine ideale Umsetzung“, erklärt David-Jan Janse vom niederländischen Unternehmen SurePay. Wie die Banken und Datenschutzbehörden nun auf die Kritik reagieren werden, bleibt abzuwarten.