Viele Deutsche bevorzugen für ihren Urlaub gar keine exotische Destination am anderen der Welt. Stattdessen fahren sie lieber im eigenen Land umher oder in einen der umliegenden Staaten, wie die Schweiz, Österreich oder die Niederlande. Gerade, wer im Westen des Landes wohnt, hat es ohnehin nicht weit. Da liegt ein kleiner Trip mit dem Auto nahe, allerdings ist auch Vorsicht geboten.
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Besonders, wer das erste Mal mit dem E-Auto ins Nachbarland fährt, sollte die sogenannte „Sticky Tarif“ auf dem Schirm haben. Andernfalls kann der nötige Ladevorgang schnell zur Kostenfalle werden. Davor warnt sogar die niederländische Verbraucherorganisation ANWB, die unter anderem auch für Verkehr und Tourismus zuständig ist. Doch wie kann man im Zweifel eine böse Überraschung vermeiden?

„Sticky Tarif“ verursacht unbemerkt hohe Kosten
Hinter den „Sticky Tarifs“ stecken keine versteckte Stromkosten oder Ähnliches. Stattdessen handelt es sich um eine Zusatzgebühr, die für die Zeit anfällt, die man an einer Ladesäule verbringt. Das Wort „sticky“, was übersetzt so viel wie „klebrig“ bedeutet, bezieht sich also auf die Verweildauer. Für diese wird in den Niederlanden nämlich eine Gebühr fällig. Teilweise wird diese pro Stunde, manchmal auch pro Minute erhoben.
Wer sich also Zeit an der Ladesäule lässt, weil er meint, alle Zeit der Welt zu haben, könnte beim Blick auf die Rechnung einen Schreck bekommen. Wann die Gebührenuhr beginnt zu laufen, ist unterschiedlich. Manchmal geht es direkt mit Beginn des Ladevorgangs los. In der Regel aber erst ab einer Ladezeit von drei Stunden. Ein Gebührenmaximum gibt es in der Regel nicht. Ähnliche Regelungen gibt es übrigens nicht nur in den Niederlanden.
„Wer sein Auto über Nacht am Hotel oder während eines längeren Stadtbummels an der Ladesäule stehen lässt, kann mit sehr hohen Zusatzkosten rechnen“, warnt der ANWB. Dabei ist die Grundidee der Gebühr sinnvoll, da so verhindert werden soll, dass E-Autos unnötig lange die Ladesäule belegen und andere Fahrzeuge blockieren. Man kann die „Sticky Tarif“ einfach umgehen, indem man sich an der Ladesäule oder der entsprechenden App informiert. Dort wird erklärt, ab wann die Zusatzgebühr und in welcher Höhe greift.