Staat verschenkt Bargeld: Tausende Österreicher bekommen unerwartet Post

Zahlreiche Haushalte in Österreich bekommen gerade Post vom Staat. Das Kuvert enthält neben Bargeld auch eine konkrete Aufforderung.
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Seit einigen Wochen finden tausende Österreicherinnen und Österreicher in verschiedenen Bundesländern einen Brief in ihrem Briefkasten. Dieser enthält neben einem 5-Euro-Schein einen Brief mit der Aufschrift „Wir bitten um Ihre Mithilfe“. Der eine oder die andere mag das zunächst für einen Scherz oder sogar Betrug gehalten haben. Dahinter steckt aber eine echte Aktion des Staates; privat muss man im Übrigen einige Regeln beachten, wenn man Bargeld verschenken will.

Der „Kleinen Zeitung“ zufolge haben bereits 5000 Personen einen entsprechenden Brief erhalten. Bei der ungewöhnlichen Methode handelt es sich um eine offizielle Umfrage des Instituts für empirische Sozialforschung (IFES). Diese wird im Auftrag des Gesundheitsministeriums und der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) durchgeführt und ist eigentlich Teil eines europaweiten Projekts.

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5000 Haushalte haben bereits Bargeld erhalten, weitere könnten folgen

Neben dem Bargeld enthält der Umschlag auch einen QR-Code zur Teilnahme an einer etwa 30-minütigen Umfrage. Wer diese dann abschließt, bekommt zusätzlich noch einen Gutschein in Höhe von 10 Euro für Pluxee. Allein die Bargeld-Aktion hat bereits 25.000 gekostet und soll so lange durchgeführt werden, bis 3600 Ergebnisse eingegangen sind. Die Studie selbst kostet insgesamt 267.000 Euro.

Mit dem Bargeld wolle man sich vorab für die Mithilfe bedanken und Wertschätzung ausdrücken, heißt es in dem beigelegten Schreiben. In der Studie, in die die Umfrageergebnisse einfließen sollen, geht es vorrangig um das Thema Gesundheitskompetenz. Es soll festgestellt werden, wie gut die Befragten medizinische Informationen verstehen und ob sie passende Angebote finden können. Die Ergebnisse sollen aktiv in die Planung von künftigen Gesundheitsmaßnahmen einfließen.

In Österreich war das Vorgehen, Bürgerinnen und Bürger mit Bargeld zur Teilnahme an Umfragen zu motivieren, bereits erfolgreich, genauso in Deutschland. So führte erst im vergangenen Jahr das RKI eine vergleichbare Studie durch. Damals fanden insgesamt 180.000 Haushalte einen entsprechenden Brief mit einem 5-Euro-Schein in ihrem Briefkasten. Wer die Umschläge erhält, wird dabei stets vom Zufall entschieden. „Die Teilnehmer werden in einem zufälligen Verfahren vom Innenministerium aus dem zentralen Melderegister gezogen“, erklärt im aktuellen Fall in Österreich die Studienleitung.