Immer wieder Streit um Laubbläser: Sind die Geräte sinnvoll oder schädlich?

Laubbläser sind ein probates Mittel gegen heruntergefallene Blätter, sie sorgen aber auch immer wieder für Diskussionen.
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Der Herbst ist endgültig angekommen und mit ihm kommen nicht nur die entsprechenden Temperaturen, sondern auch das herbstlich verfärbte Laub, das sich zusehends von den Bäumen verabschiedet. Der Herbst ist nämlich auch die Zeit der heruntergefallenen Blätter und zusammengeschobener Laubhaufen, die sich mitunter einiger Beliebtheit erfreuen. Doch um die Blätter so schön zusammenzubekommen, wird vielerorts auf Laubbläser gesetzt. Immerhin sparen die Geräte einiges an Arbeit, wenn man sie mit herkömmlichen Hilfsmitteln wie einem Rechen oder einer Harke vergleicht.

Deshalb kann man mit fortschreitendem Abfallen der Blätter auch immer mehr Laubbläser beobachten, die sich so Anstrengung und auch Zeit sparen. Allerdings ruft das mitunter heftige Gefühle hervor. So haben etwa die Züricherinnen und Züricher unlängst über ein Tel-Verbot abgestimmt und Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett rief öffentlich zur Abschaffung der Geräte auf. Erst im September dieses Jahres erregte ein eskalierter Nachbarschaftsstreit öffentliches Aufsehen. Dabei ging eine 72-Jährige auf ihren ein Jahr jüngeren Nachbarn los. Der Laubbläser kam hier gleich doppelt zum Einsatz: als Streitgrund und als Waffe.

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Laubbläser sind nicht besonders beliebt, dennoch ist die Nachfrage hoch

Dabei sind die Vorteile von Laubbläsern nicht von der Hand zu weisen. Wie bereits erwähnt sind sie sehr effektiv und dabei auch noch verhältnismäßig günstig. Zudem kann man sie theoretisch nicht nur für Laub, sondern auch für anderen Dreck benutzen und gerade für körperlich eingeschränkte Personen können sie eine echte Erleichterung darstellen. Darüber hinaus eignen sich die Geräte gut, um das Laub auch aus schwer zugänglichen Orten zu entfernen wie schmalen Ecken oder eventuell auch der Regenrinne.

Diesen Vorteilen stehen allerdings auch einige Nachteile gegenüber, die jedes Jahr erneut für eine Debatte sorgen. So schaden Laubbläser etwa der Tierwelt. Denn mit Luftgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde blasen sie nicht nur Blätter weg, sondern auch kleinere Tiere wie Insekten, Mäuse und Igel, die sich eventuell im Laub verstecken. Zudem wird dabei ordentlich Staub aufgewirbelt und mit ihm auch Pollen, Bakterien und Tierkot, weshalb die Geräte eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können – vor allem, wenn es sich um ältere Modelle mit einem Verbrennungsmotor handelt.

Beim Laubblasen wird zudem mitunter großer Lärm verursacht. Teilweise werden bis zu 120 Dezibel gemessen – ein Umstand, der immer wieder für Ärger sorgt. Dazu kommt, dass auch dieser Lärm für Tiere schädlich ist. Das dürfte auch der Hauptgrund gewesen sein, warum am Ende 61,7 Prozent der Züricherinnen und Züricher für das Teil-Verbot gestimmt haben. Dort dürfen künftig nur noch elektrische Laubbläser zum Einsatz kommen und auch nur noch zwischen Oktober und Dezember.