„Digga, wie fly ist eigentlich die ‚Tagesschau‘, wenn sie mit Jugendwörtern flext. Läuft bei dir – ARD.“ Mit diesen Worten ging Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner 2021 viral. Sie bezogen sich auf die damalige Wahl zum Jugendwort des Jahres und erzeugten wohl bei vielen das Gefühl, das der damalige Gewinner zusammenfasst: „Cringe“. Gemeint ist damit eine besondere Art der Fremdscham, abgeleitet aus dem Englischen „to cringe“, was so viel wie „zurückschrecken“ oder „erschaudern“ bedeutet.
Bereits seit 2008 wird in Deutschland das Jugendwort des Jahres gewählt. Dahinter steht der Verlag Langenscheidt, der vor allem für seine Wörterbücher bekannt ist. Seit 2020 wird das Ergebnis per Online-Abstimmung entschieden, und zwar vorrangig von denen, um deren Sprache es dabei vorrangig geht: die 11- bis 20-Jährigen. 2025 standen wie immer drei Finalisten zur Auswahl: „Checkst du“, „goonen“ und „Das crazy“. Die ursprüngliche Liste enthielt sogar zehn Begriffe.

Enges Ergebnis bei der Wahl zum Jugendwort 2025
Gewonnen hat am Ende „Das crazy“. Der Füllsatz ist dabei eine „Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit“, wie es der Langenscheidt-Verlag formuliert, und kann in verschiedenen Situationen zum Einsatz kommen. So kann man damit in erster Linie ausdrücken, dass es – aus welchem Grund auch immer – keine passende Antwort gibt. Damit ersetzt es in vielen Situationen das schlichte „Okay“ oder auch „Aha“ und ist auch dann eine passende Erwiderung, wenn man nett bleiben oder auch einfach keine ausführliche Antwort geben möchte.
Am Ende setzte sich „Das crazy“ bei der Wahl zum Jugendwort übrigens nur hauchdünn (35,5 zu 35,7 Prozent) gegen den 2. Platz durch: „goonen“. Das Wort bezeichnete ursprünglich exzessives Verhalten im Dopaminrausch; heute ist es Jugendslang für Selbstbefriedigung. Auf Platz 3 landete hingegen „Checkst du“, eine verkürzte Form von „Verstehst du“.