Am Dienstag wurde der neue „Global Innovation Index“ (GII) veröffentlicht. Dieser bildet die Innovationsfähigkeit einzelner Länder ab. Dahinter steht vor allem die Weltorganisation für geistiges Eigentum (kurz WIPO), die zu den Vereinten Nationen (UN) gehört. Veröffentlicht wird der Index bereits seit 2007, um hervorzuheben, welche Länder besonders innovativ und welche Themenfelder diesbezüglich besonders gefragt sind. Entscheidend für die finale Punktzahl sind dann Faktoren wie die Regulierung der Wirtschaft, Ausbildungsmöglichkeiten, Kommunikationstechnologie und ob in Wissenschaft und Forschung investiert würde.
Deutschland gehört diesbezüglich seit Jahren zu den Spitzenreitern; die aktuelle Platzierung lässt allerdings hellhörig werden. 2023 belegte das Land noch Platz 8, 2024 war es dann Platz 9. Jetzt, im Jahr 2025, rutscht man ganz aus der Top 10 heraus und belegt damit Platz 11. Mit Blick auf Europa belegt man damit den 7. Platz; der Kontinent ist in den Top-Positionen prominent vertreten; insgesamt tut sich aber vor allem China hervor, das im Gesamtranking der innovativsten Länder einen Platz vor Deutschland liegt.
Platz 1 belegt hingegen die Schweiz, dicht gefolgt von Schweden. Rang 3 geht an die USA, dann folgen Südkorea (4), Singapur (5), das Vereinigte Königreich (6), Finnland (7), die Niederlande (8) und Dänemark (9). Neben den reinen Ländern geht der Index auch auf sogenannte Innovationscluster ein, die sich auf Städte beziehungsweise Standorte beziehen, die etwa über Technologieparks verfügen, um unter anderem Universitäten und innovativen Unternehmen die Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Index listet innovative Länder, die Forschung und Entwicklung fördern
Hier ist die erste deutsche Stadt München – übrigens laut Umfrage dafür die unfreundlichste Stadt der Welt – auf Platz 27, dicht gefolgt von Berlin auf Platz 30. Weitere Städte sind Köln (43), Stuttgart (54), Frankfurt am Main (64), Heidelberg–Mannheim (87) und Hamburg auf Platz 91, das zum ersten Mal in den Top 100 vertreten ist. Mit insgesamt sieben Clustern liegt Deutschland in diesem Ranking wiederum auf Platz 3, hinter China mit 24 Clustern und den USA mit 22 Clustern.
Auch WIPO-Generalsekretär Daren Tang bewertet die Situation nicht so dramatisch, wie sie auf den ersten Blick aussieht. So seien kleinere Verschiebungen im Ranking der innovativsten Länder üblich. „Deutschland ist immer noch eine Innovationsmacht“, wird Tang zitiert. Die Herausforderungen des Landes sieht er vor allem darin, dass die „Innovationsmacht im Industriesektor auch im digitalen Sektor zum Tragen“ kommen müsse.
Generell warnen Tang und die Autorinnen und Autoren des Berichts aber vor einem Rückgang im innovativen Bereich, was vor allem an sinkenden Investitionen liegen würde. Das liegt unter anderem an der vielerorts hohen Inflation, die die Ausgaben für Forschung und Entwicklung drücken würde. Zudem könne man dabei eine deutliche Konzentration auf die USA und den Bereich Künstliche Intelligenz erkennen.