Beim bundesweiten Warntag werden Alarmsysteme für den Ernstfall getestet, um die Bevölkerung großflächig warnen zu können. Doch Warnungen müssen in einem echten Szenario auch Konsequenzen haben. Allerdings zeigen diverse Untersuchungen und Umfragen, dass die deutsche Bevölkerung auf eine Katastrophe nur äußert unzureichend vorbereitet wäre. Dabei wären viele Vorbereitungen einfach zu treffen.
Notfälle können dabei ganz verschieden aussehen, wie etwa die Ahrtal-Katastrophe oder die durch „Friederike“ verursachten Sturmschäden am Stromnetz zeigen. Es geht darum, mit wenigen Mitteln auf die meisten Szenarien vorbereitet zu sein. Das bedeutet in der Regel, eine grundlegende Versorgung mit Nahrung und Wasser für den Ernstfall sicherzustellen, genauso wie ein wenig Strom und die Möglichkeit, sich zu informieren und unter Umständen Hilfe holen zu können. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) fordert dazu auf, im Katastrophenfall entsprechend zu agieren, um sich und auch anderen helfen zu können, bis Rettungskräfte eintreffen.

Die meisten sind auf den Fall einer echten Warnung nicht vorbereitet
Einer der wesentlichen Punkte auf der Liste ist das Anlegen eines Notvorrats und auch das Packen eines Notfallrucksacks. Während der Vorrat vor allem aus sauberem Wasser und lange haltbaren Lebensmitteln bestehen sollte, die laut Empfehlung für etwa zehn Tage ausreichen sollten, gehören in den Rucksack etwa wichtige Dokumente. Auch Batterien, eine Taschenlampe und wichtige Medikamente sollten dabei griffbereit sein. Wer den Platz und die Möglichkeiten hat, kann sich auch einen Gaskocher besorgen. Ebenfalls wichtig sind Kerzen und einige Hygieneartikel.
Etwa die britische Regierung empfiehlt auch ein Kurbelradio für Notfälle, damit man sich auch ohne Strom über die aktuelle Lage informieren kann. Denn Informationsfluss ist tatsächlich das A und O. Das BBK listet auf seiner Website allein fünf konkrete Gefahrensituationen, auf die man jeweils anders reagieren muss: Feuer, Unwetter, Gefahrstoff-Freisetzung, Hochwasser und Stromausfall.
Ein Problem hierzulande ist, dass viele nicht ausreichend auf Katastrophenfälle vorbereitet sind. So ergab eine Umfrage im vergangenen Jahr, dass nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung sich überhaupt schon einmal mit dem Thema auseinandergesetzt, geschweige denn vorgesorgt hat. Und das ist auch auf struktureller Ebene zu beobachten. Die Informationsangebote sind vor allem regional und nicht flächendeckend und der Informationsfluss zwischen einzelnen Behörden funktioniert nicht richtig. Dazu kommt, dass die wenigsten Gemeinden einen aktuellen Katastrophenplan haben und das Thema generell im Alltag keine große Rolle spielt. Expertinnen und Experten fordern deshalb schon länger bessere Schulungsangebote und vor allem eine größere Öffentlichkeit für den Katastrophenschutz.