Der Tourismus ist für die Türkei ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Mehr als 60 Millionen Touristen besuchen das Land jährlich im Schnitt. Damit liegt die Türkei, je nach Zählung, in den Top 3 der beliebtesten Reiseziele der Welt. Touristen schätzen dabei unter anderem das Klima und die Landschaft, aber auch die reichhaltige Kultur samt vieler historischer Stätten.
Auch für 2025 rechnet das Land wieder mit einer Menge Touristen. Schätzungen liegen sogar bei 3 Millionen Besuchern mehr als im Vorjahr. Trotzdem hat das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus die Schließung von ungefähr 4000 Hotels veranlasst. Laut dem türkischen Nachrichtensender „Tele1“ ist das auch für das Touristenland Türkei eine hohe Anzahl, die etwa 17 Prozent aller Hotels des Landes betrifft. Was für manche Touristen nur ein Ärgernis sein mag, hat allerdings einen ernsten Hintergrund, denn es geht um Brandschutz.

Brandschutz für Hotels in der Türkei deutlich strenger
Grund für die radikale Maßnahme ist der Brand im Ski-Hotel „Grand Kartal“ im Ferienort Kartalkaya. Das Unglück ereignete sich bereits im Januar, bei dem Brand, der in der Hotelküche begann, kamen 78 Menschen ums Leben. Anschließende Untersuchungen haben inzwischen gezeigt, dass das Hotel gravierende Sicherheitsmängel aufwies. Besonders brisant: Noch im Dezember fand in dem Hotel eine Sicherheitsinspektion statt, die aufdeckte, dass der Betrieb vor allem beim Brandschutz glatt durchfiel. Keine Brandschutztüren, ein kaputtes Alarmsystem, trotz Vorschriften keine Sprinkleranlage – das sind nur einige der Mängel. Konsequenzen hatte der Bericht damals allerdings keine.
Als Folge dieser Katastrophe hat das zuständige Ministerium in der Türkei die Vorschriften für den Brandschutz deutlich verschärft. Hotelbetriebe, die die neuen Standards nicht erfüllen können, müssen schließen, bis entsprechend nachgebessert wurde. Offenbar sind von der Maßnahme in erster Linie kleinere Anbieter betroffen, für die sich eine mitunter teure Aufrüstung nicht lohnt. Auch, wenn große Hotels dementsprechend eher weniger schließen müssen, rechnen Experten mit einer Verknappung des Angebots, was im Einzelnen zu höheren Hotelkosten führen kann.