Man verlässt einen Ort, passiert das Schild, beschleunigt – und dann löst ein Blitzer aus. Nur wenige Kilometer pro Stunde zu schnell können die Geräte schon auslösen. Je nach Ort und Situation kann dann auch direkt ein hohes Bußgeld fällig werden. In Deutschland ist die Dichte der aufgestellten Radarfallen recht hoch. Aktuellen Daten zufolge gibt es momentan fast 6000 Blitzer in Deutschland, wobei die meisten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen stehen, die wenigsten in Sachsen-Anhalt.
Besonders ärgerlich ist es, wenn man sich an die korrekte Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hat, dann aber etwa kurz nach einem Ortsausgang-Schild geblitzt wird, nachdem man erst ein wenig beschleunigt hat. Viele Fahrerinnen und Fahrer hinterfragen das nicht weiter, weil sie davon ausgehen, dass es klare Regelungen zur Aufstellung von Blitzern gibt. Diese unterscheiden sich allerdings von Bundesland zu Bundesland.

Ab wann sich ein Einspruch gegen ein Blitzer-Bußgeld lohnt
In Deutschland herrscht auch bei dieser Angelegenheit der Föderalismus. Die Bundesländer können also selbst festlegen, wie viel Abstand zwischen einem Tempolimit-Schild und einem Blitzer bestehen muss. Das liegt daran, dass die Bundesländer auch jeweils selbst für die komplette Geschwindigkeitsüberwachung zuständig sind. Der ADAC schreibt dazu: „In vielen Richtlinien sind Mindestabstände zwischen dem Schild und der Messanlage vorgeschrieben. Im Regelfall sollen die Abstände zwischen 150 und 200 Meter zum Schild betragen.“ Laut Bußgeldkatalog sind es in den meisten Fällen 100 bis 150 Meter.
Ausnahmen würden etwa an Gefahrenstellen wie in der Nähe von Schulen bestehen oder auch an Orten, an denen es bereits mehrfach zu Verkehrsunfällen kam. Einige Bundesländer haben allerdings keinen genau festgelegten Mindestabstand zwischen Schild und Blitzer. Das betrifft Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Dort darf der Blitzer theoretisch circa einen Meter hinter dem Tempolimit-Schild stehen.
Eine Regelung gilt aber für alle Bundesländer: Die Schilder müssen gut zu erkennen sein. Verschmutzungen oder Abdeckungen sind nicht erlaubt. Die Radarfallen hingegen dürfen in gewissen Grenzen versteckt werden. Der beste Schutz gegen Blitzer ist grundsätzlich vorsichtiges Fahren. Wer allerdings in der Nähe eines Tempolimit-Schildes geblitzt wird, sollte unter Umständen den Abstand zur Messstation überprüfen; vielleicht lohnt sich ein Einspruch. Und auch bei verdeckten Schildern hat ein Einspruch recht gute Chancen.