Für viele ist ein Besuch am Strand an einem heißen Sommertag das ideale Ziel. Am Wasser sitzen, um sich gegebenenfalls abkühlen zu können, der weiche helle Sand, eine schöne Aussicht – wenn einem diese nicht von einem großen Zelt oder einem Sonnenschirm versperrt wird. Dahinter steckt ein Trend namens Beach Sprawling. Dieser ist vor allem in den USA verbreitet, ist aber auch hierzulande immer öfter zu beobachten.
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Das Wort „Sprawling“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „weitläufig“ oder „ausgedehnt“ bedeutet. Dabei ist der Name Programm, denn beim Beach Sprawling geht es darum, möglichst viel Raum am Strand einzunehmen. Dafür setzen einige auf große Decken und Kühlboxen, andere bringen riesige Zelte und Schirme mit, wobei man vorzugsweise besonders früh vor Ort ist, um mit den Utensilien den Platz zu belegen. Dieser wird dann gerne im Laufe des Tages auch immer wieder verlassen, denn wer würde es wirklich wagen, etwas direkt neben dem ausladenden Equipment zu stehlen? Das Vorgehen sorgt bei vielen Strandbesuchern für massive Kritik.

Beach Sprawling kommt aus den USA, ist immer öfter aber auch in Deutschland zu beobachten
Wie man sich am Strand, der immerhin in der Regel ein geteilter Ort ist, am besten verhält, ist schon lange Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Das Beach Sprawling hat das jetzt wieder neu angefacht. Denn während die Personen mit Zelten und anderer Ausstattung argumentieren, dass ihnen der Komfort auch am Strand zusteht, der zudem vor der Sonne schützt, bemängeln andere, dass ihnen die ausladenden Objekte die Sicht versperren. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch nur Gefahr werden, wenn etwa Eltern ihre Kinder so nicht mehr ungehindert beim Spielen beobachten können oder Rettungsschwimmern der freie Blick auf eventuelle Gefahren versperrt wird.
Der Wunsch nach einem halbwegs privaten und abgeschotteten Raum am Strand mag nachvollziehbar sein. Allerdings sollte das nicht die Sicherheit sowie das Badeerlebnis der anderen Menschen maßgeblich beeinflussen. Einige beliebte Badeorte in den USA haben bereits reagiert und Verbote verhängt. Dort darf man keine übermäßig große Schirme am Strand aufspannen oder Zelte aufstellen. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Geldstrafe von etwas mehr als 200 Euro.
In Deutschland gibt es vergleichbare Verbote an einigen Strandabschnitten, wo etwa Strandmuscheln nicht im Bereich der Strandkörbe stehen dürfen. Wirklich vergleichbar sind die Fälle allerdings nicht, wobei sich das noch ändern könnte. Denn immer häufiger schwappt der Beach-Sprawling-Trend auch nach Deutschland, wo er zuletzt etwa an der Ostsee für Ärger sorgte.