Häufig kaum erkennbar: Zahlreiche Lebensmittel enthalten Alkohol

Verpackte Lebensmittel enthalten oft Alkohol, der auf den ersten Blick quasi nicht erkennbar und gekennzeichnet ist. Verbraucherschützer schlagen Alarm.
Häufig kaum erkennbar: Zahlreiche Lebensmittel enthalten Alkohol
iStock / Antoine Bonneau
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Fertigsuppen, Burgerbrötchen, Marmelade – viele Produkte enthalten tatsächlich Alkohol. Bis zu einer Grenze von 0,5 Prozent Alkoholanteil dürfen Produkte als „alkoholfrei“ bezeichnet werden, Das bedeutet aber eben nicht, dass sie komplett Alkohol-frei sind. Schädlich sind solche Lebensmittel zwar nicht unbedingt. Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer kritisieren allerdings, dass oft nicht ausreichend auf den Inhaltsstoff hingewiesen wird.

Denn sogar, wer hinten auf die Nährstoffe schaut, muss schon genau aufpassen, um den Alkohol zu entdecken, da er mitunter auch als Ethanol gelistet wird. Dazu kommt, dass man den Gehalt oder seine genaue Menge überhaupt nicht angeben muss, wenn der Alkohol beispielsweise nur als Lösungsmittel zur Aromenbildung genutzt wird. Doch wie erkennt man ihn dann und warum ist er überhaupt in so vielen Lebensmitteln enthalten?

Zum einen gibt es Lebensmittel mit einem natürlichen Alkoholgehalt, etwa aufgrund von Gärungsprozessen. Das betrifft beispielsweise Fruchtsäfte oder auch Brot und gilt als unbedenklich, da selten die Grenze von 0,3 Volumenprozent überschritten wird. Auch geschmacklich erinnert das Produkt nicht an Alkohol und da es sich um ein natürliches Ergebnis handelt, muss der Gehalt auch nicht angegeben werden.

Alkohol in Lebensmitteln: Ein aufgeschnittener Block Marzipan neben ein paar Mandeln
iStock / eyewave

Alkohol in Lebensmitteln nicht deutlich genug gekennzeichnet

Den Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützern geht es allerdings vielmehr um Lebensmittel mit verstecktem Alkoholanteil. Der Stoff wird dabei eingesetzt, um, wie oben erwähnt, die Aromenbildung zu fördern, aber auch zur Konservierung beizutragen, was bei abgepackten Lebensmitteln ein wichtiges Kriterium ist. Allerdings sei dieses Vorgehen keinesfalls alternativlos, betont der Verbraucherschutz. Und es gibt eine Reihe von Personengruppen, die aus gutem Grund auf Alkohol verzichtet. Dazu gehören etwa Schwangere oder trockene Alkoholikerinnen und Alkoholiker – immerhin handelt es sich um ein Nervengift.

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Zwar sind die in Lebensmittel enthaltenen Mengen zu gering, um wirklich Schaden anzurichten, Alkohol konsumiert man auf diese Weise allerdings trotzdem. Dazu kommt die Vermutung, dass man etwa Kinder auf diese Weise schon früh unterschwellig an den Geschmack des Stoffes heranführt. Das kann sich wiederum später auf das Trinkverhalten auswirken.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als vor dem Kauf seine Lebensmittel genau unter die Lupe zu nehmen. Oft verrät bereits ein Blick auf die Zutatenliste, was man wissen möchte. Dabei sollte man aber nicht nur nach dem Begriff „Alkohol“ suchen. Stattdessen sollte man die Augen nach Worten wie „Ethanol“, „Ethylalkohol“, „E 334“ (Weinsäure) oder „E 1519“ (Phenylmethanol) offenhalten. Bei Lebensmitteln wie Marzipan ist zudem bekannt, dass sie vergleichsweise viel Alkohol enthalten; entsprechend sollte man sie unter Umständen lieber meiden.

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