Beziehungen sind verschieden und mitunter kompliziert. Es kommen verschiedene Muster zum Tragen, eine davon kann das sogenannte „Hoovering“ sein. Der Name bezieht sich auf eine Staubsaugermarke, weil das Konzept dasselbe ist. Ein Partner „saugt“ den anderen immer wieder zu sich, auch noch, nachdem man sich voneinander getrennt hat. Diese Taktik ist etwa bei Narzissten zu beobachten.
Für die Person, die eigentlich von der anderen loskommen möchte, kann Hoovering zur emotionalen Falle werden. Dafür wird auf verschiedene Mittel zurückgegriffen, wie etwa „Lovebombing“, bei dem der Partner mit Liebesbekundungen und Komplimenten überschüttet wird. Aber auch Schuldzuweisungen und Drohungen sind möglich. Damit soll das Ziel emotional abhängig gemacht werden.
Was hinter der Manipulationstaktik steckt
Dass Hoovering vor allem von Narzissten betrieben wird, hängt mit der Natur der narzisstischen Persönlichkeitsstörung zusammen. Solche Personen wollen in einer Beziehung selbst entscheiden, wann sie endet; alles andere widerspricht ihrem Selbstverständnis. Doch woran erkennt man die Manipulation?
Oft werden dem Opfer immer weiter Nachrichten geschrieben und auch Überraschungsbesuche abgestattet. Für Treffen werden Vorwände erfunden und in Problemsituationen Hilfe angeboten. Geschenke sind ebenfalls keine Seltenheit, verbunden mit der Versicherung, dass alles anders und besser werden würde, wenn man wieder zusammen käme. Auch das komplette Kontrastprogramm ist mitunter möglich, in dem Drohungen ausgesprochen werden und der Druck deutlicher wird. Sollte die Person vielleicht bereits einen neuen Partner haben, wird diese mit in die Manipulation involviert. Bei all diesen Dingen geht es aber vor allem darum, die Kontrolle zurückzuerlangen.

Wie man sich vor Hoovering schützen kann
Die Person, gegen die sich das Hoovering richtet, wird dabei stets vor die Herausforderung gestellt, die Taktik als solche zu erkennen und zu verstehen, dass es nicht um Zuneigung, sondern um Kontrolle und Bestätigung geht. Dann ist es enorm, wichtig, klare Grenzen zu setzen und diese auch einzuhalten. Am besten wird der Kontakt mit der anderen Person deutlich eingeschränkt oder sogar abgebrochen. Auf emotionale Liebesschwüre sollte man genauso wenig eingehen, wie auf Drohungen und Beschimpfungen.
Es kann helfen, die Vorfälle zu dokumentieren. Das hat zum einen den Effekt, dass man Hoovering-Muster besser erkennen kann. Zum anderen kann es die nötige Klarheit schaffen, um sich emotional zu distanzieren. Dabei kann es auch helfen, mit Freunden und Vertrauten darüber zu sprechen. Auch eine Therapie kann sinnvoll sein, da die emotionalen Auswirkungen nicht zu unterschätzen sind.