Alte Volksweisheit: Hält ein Apfel am Tag wirklich gesund?

Ein altes Sprichwort besagt, dass ein Apfel am Tag gesund hält. Und was genau passiert im Körper, wenn man jeden Tag etwas von dem Obst isst?
Alte Volksweisheit: Hält ein Apfel am Tag wirklich gesund?
iStock / Nikada
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Der Apfel gilt als Wunderwaffe der Gesundheit, was er auch einem alten Sprichwort verdankt, das auf Englisch aufgrund des Reims am besten klingt. Es lautet: „An apple a day keeps the doctor away“. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern“ – ergo gesund. Diese alte Volksweisheit soll im Übrigen aus Wales und ungefähr aus den 1860er-Jahren stammen. Zumindest wurde er in diesem Zeitraum das erste Mal schriftlich erwähnt. Aber bedeutet das, dass man jeden Tag oder zumindest sehr oft Äpfel essen sollte, um gesund zu bleiben?

Tatsächlich handelt es sich um ein ungemein gesundes Obst, das zudem je nach Herkunft über einen guten ökologischen Fußabdruck verfügt. Dazu kommen eine ganze Reihe guter und gesunder Nährstoffe. „Äpfel sind gesund. Sie haben wenig Kalorien und enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Antioxidantien“, erklärt etwa Franziska Meyer, Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig. Ein wesentlicher Teil der Nährstoffe sitze beim Apfel direkt unter der Schale. Deshalb sollte man die Frucht am besten gewaschen, aber ungeschält essen.

Zu den im Apfel enthaltenen Vitaminen gehören Vitamin B1, B2, B6, E und C, Kalium, Kalzium, Folsäure, Pektine und Polyphenole. Dazu kommt, dass das Obst mit durchschnittlich 55 Kalorien und circa 6 Gramm Fruchtzucker auf 100 Gramm gut in beinahe jeden Ernährungsplan passt. Auch der hohe Wasseranteil ist positiv hervorzuheben.

Ein fünf Pfund schwerer Korb mit frisch gepflückten Kortlandäpfeln auf einem Bauernmarkt
iStock / Fudio

Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland

Um es kurz zu machen: Äpfel sind gesund. Sowohl die alte Volksweisheit als auch der Ruf des Apfels als Heilpflanze kommen nicht von ungefähr. Komplett recht hat das Sprichwort aber natürlich nicht. Grundsätzlich ist der Spruch mit dem Apfel wohl auch nicht ganz wörtlich gemeint, sondern steht eher für eine generell gesunde, vitaminreiche Ernährung, die der Gesundheit grundsätzlich guttut. Dennoch wurden im Rahmen einer großen Studie umfangreiche Daten zwischen den Jahren 2007 und 2010 ausgewertet.

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Das Ergebnis: Wer sehr regelmäßig Äpfel isst, geht zumindest seltener zu einer Ärztin oder einem Arzt und nimmt auch weniger Medikamente ein. Rechnet man allerdings, wie bei solchen Studien üblich, mit ein, dass die apfelessenden Personen im Schnitt ein höheres Bildungsniveau und einen allgemein gesünderen Lebensstil hatten, dann relativiert sich dieser Effekt wieder etwas, wie etwa die „Ärztezeitung“ zusammenfasst.

Das Sprichwort stimmt also nur bedingt. Dennoch kann man festhalten, dass Äpfel erwiesenermaßen positive für die Verdauung sind, da sie den Ballaststoff Pektin enthalten. Dieser ist nicht nur gut für die Darmtätigkeit, sondern hat offenbar auch positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel, der wiederum für diverse andere gesundheitliche Faktoren relevant ist und zu den „Big Five“ gehört. In diesem Zusammenhang kann das regelmäßige Essen eines Apfels auch gut für das Herz-Kreislauf-System sein. Lediglich bei den Kernen des Obstes sollte man zumindest in sehr großen Mengen vorsichtig sein.

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