Schlaf ist enorm wichtig für den menschlichen Körper, der sich währenddessen erholen und regenerieren kann. Das ist wichtig für den Stoffwechsel, das Immunsystem und viele weitere lebenswichtige Körperfunktionen. Ein aktueller TikTok-Trend verspricht besonders gute Schlafqualität, die sogenannten „Potato Beds“. Übersetzt bedeutet das „Kartoffelbetten“. Doch wie funktioniert der Trend und stimmt das Versprochene auch?
Die erste Frage ist schnell beantwortet. Bei „Potato Beds“ geht es um maximale Gemütlichkeit. Dafür dreht man ein Spannbettlaken um, füllt es mit Decken und Kissen und schafft so eine Art Nest, auf das man dann noch eine weitere Bettdecke zum regulären Zudecken legt. Optisch erinnert das Ergebnis an ein übergroßes Babybett oder eine aufgeschnittene Ofenkartoffel. Vermutlich stammt daher auch der Name. So hat man es diversen Content-Erstellerinnen und -Erstellern auf TikTok zufolge besonders warm und gemütlich, was den Schlaf verbessern soll.

„Potato Beds“ sind nicht für alle gleichermaßen gut geeignet
Dem Portal „Gesundheitstrends“ zufolge stimmt das auch – zumindest teilweise. Psychologisch gesehen steckt dahinter der „Swaddle-Effekt“, vom englischen Wort für „wickeln“ oder „einwickeln“. Bereits im frühesten Kindesalter schlafen Menschen besser, wenn sie von etwas Warmem und Weichen umschlossen sind. Das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, da durch den angenehmen Druck entsprechende Hormone ausgeschüttet werden. Wer zudem jeden Abend sein „Potato Bed“ herrichtet, löst damit den nachgewiesenermaßen positiven Effekt einer Abendroutine aus, was das Einschlafen begünstigt. Es kann allerdings auch negative Auswirkungen geben.
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Zum einen staut sich in solchen „Potato Beds“ die Wärme. Das führt dazu, dass der Körper nicht entsprechend herunterkühlen kann, wie es eigentlich beim Schlafen wichtig ist. Das eingewickelte Schlafen ist zum anderen nicht für alle gleichermaßen angenehm. Wer gerne Beinfreiheit beim Schlafen hat, wacht so potenziell eher auf, was die Schlafqualität massiv negativ beeinflusst. Und noch ein Punkt ist wichtig: Die warmen und potenziell schwitzigen Bedingungen sind idealer Nährboden Hausstaubmilben. Man muss das Bettzeug also möglichst oft waschen, was zusätzlichen Aufwand und gerade im Winter Feuchtigkeit in den eigenen Räumlichkeiten bedeutet.
Man kann den „Potato Bed“-Trend also guten Gewissens einmal ausprobieren und schauen, ob man in dem Bettnest gut schlafen kann. Sollte das der Fall sein und man mit dem häufigeren Waschen kein Problem haben, dann ist das „Kartoffelbett“ gerade zur kalten Jahreszeit eine Option. Wer sich allerdings beim Schlafen viel bewegt und schwitzt, sollte eher die Finger davon lassen.