Erst Werbung, jetzt Abo: Das ändert sich beim Verkaufsportal Kleinanzeigen

Das früher zu Ebay gehörende Verkaufsportal Kleinanzeigen testet mit „Pur“ ein Abo-Modell. Das gefällt nicht allen.
Erst Werbung, jetzt Abo: Das ändert sich beim Verkaufsportal Kleinanzeigen
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Im Mai 2023 wurde aus „Ebay Kleinanzeigen“ nur noch „Kleinanzeigen“. Grund für die Namensänderung war eine Übernahme durch den Konzern Adevinta im Jahr 2021; zuvor hatte die Plattform noch dem Online-Riesen Ebay gehört. Nutzerinnen und Nutzer können dort ihre gebrauchten Eigentümer weiterverkaufen, deshalb findet man dort oft auch echte Schnäppchen – ein wesentlicher Grund für die Beliebtheit des Portals.

Seit einiger Zeit sucht Kleinanzeigen nach neuen Finanzierungsmodellen, die das Geschäft lukrativer machen. In diesem Rahmen war zu beobachten, dass zunehmend mehr Werbung auf dem Portal zu sehen war; immerhin ist die Zielgruppe ziemlich groß. Das scheint jetzt allerdings nicht mehr auszureichen. Deshalb nimmt sich der Anbieter offenbar ein Beispiel an Netflix und Co. und testet ein werbefreies Abo namens „Pur“; das gab Kleinanzeigen offiziell über seine Website bekannt.

Kleinanzeigen-Logo und Schriftzug an einem Gebäude
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Kleinanzeigen verspricht Werbefreiheit und Datenschutz mit Pur-Abo

Das Abonnement soll 1,99 Euro im Monat kosten, monatlich kündbar sein und es ermöglichen, die Kleinanzeigen-Plattform ohne externe Werbung zu nutzen. Das bedeutet offenbar im Detail, dass auch keine Daten von Kundinnen und Kunden zu „Surf- oder Nutzungsverhalten an Drittanbieter zu Werbezwecken“ weitergeleitet werden, wie das ohne Abo der Fall wäre. Und auch auf personalisierte Werbung, die auf früheren Aktivitäten basiert, soll verzichtet werden. Zunächst soll das Angebot bei einer kleinen Gruppe getestet werden. Wann und in welcher Form es dann flächendeckend zur Verfügung stehen wird, ist nicht bekannt.

Die Reaktionen auf die Ankündigung fallen gespalten aus. Einige begrüßen die Option, künftig für einen geringen monatlichen Aufpreis keine Werbung bei Kleinanzeigen sehen zu müssen. Die Masse an Anzeigen wurde von Nutzerinnen und Nutzern stellenweise wiederholt kritisiert. Es gibt allerdings auch Gegenstimmen, die nicht für einen Service bezahlen wollen, der früher kostenlos war.

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Kleinanzeigen ist nicht der einzige Anbieter, der seine Strategie dahingehend überdenkt. Grund dafür sind zunehmend hohe Datenschutzauflagen und hohe Nutzungszahlen von Adblockern, die die klassischen Werbeeinnahmen vieler Websites einschränken. Deshalb schwenken immer mehr Anbieter auf vergleichbare Bezahlmodelle um, wie etwa auch der Facebook-Konzern Meta.