dm verkauft jetzt auch Medikamente: Was Kunden wissen müssen

Die beliebte Drogeriemarkt-Kette dm erweitert ihr Angebot um eine Online-Apotheke. Was müssen Kundinnen und Kunden dabei beachten?
dm verkauft jetzt auch Medikamente: Was Kunden wissen müssen
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In Zeiten des boomenden Online-Handels kann man nahezu jedes Produkt einfach per Mausklick bestellen. Inzwischen gilt das auch für diverse Medikamente – ein Modell, das die Apotheken vor Ort zusehends unter Druck setzt. Jetzt steigt ein weiterer großer Name in das lukrative Geschäft der Online-Apotheken ein: dm. Seit dem 16. Dezember können Kundinnen und Kunden das neue Angebot namens „dm-med“ nutzen.

Wie bei anderen Online-Apotheken üblich geht es auch bei dem dm-Angebot um rezeptfreie Medikamente wie etwa Schmerztabletten oder Hustensaft. Von Ärztinnen und Ärzten ausgestellte Rezepte kann man hingegen nicht bei der Drogeriemarkt-Kette einlösen, wie es von offizieller Seite heißt. Für Sebastian Bayer, Geschäftsführer im Ressort Marketing und Beschaffung, ist dieser Schritt nur logisch, auch mit Blick auf die Produktsuche der Kundinnen und Kunden im Online-Shop des Marktes. Deutliche Kritik gibt es hingegen vom Apothekerverband.

Eingang eines Marktes, darüber der Schriftzug „dm-med Meine Versandapotheke bei dm“
dm

dm-med könnte Apotheken weiter unter Druck setzen, deren Zahlen ohnehin seit Jahren zurückgehen

Das Sortiment von dm-med umfasst offiziellen Angaben zufolge „rund 2.500 apothekenpflichtige Arzneimittel, apothekenexklusive Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine sowie knapp 1.000 Produkte aus dem Bereich Dermokosmetik“. Neben Schmerz- und Grippemitteln gehören dazu auch Nahrungsergänzungsmittel und Produkte aus dem Bereich Frauengesundheit. Ein wesentlicher Vorteil für Kundinnen und Kunden ist, dass sie künftig die Produkte der Online-Apotheke zusammen mit anderen dm-Produkten in einem zusammengefassten Prozess digital kaufen können. Damit spart man auch Versandkosten.

Der Deutsche Apothekerverband kritisiert hingegen den Start des neuen Online-Angebots, da sie die Grenzen zwischen Einzelhandel und Apotheke weiter verwischen würde. Zudem komme es auch bei nicht rezeptpflichtigen Medikamenten auf eine fachgerechte Beratung. Mit Blick auf die Rechtslage in Deutschland dürfte der Drogeriemarkt deshalb auch eigentlich keine apothekenpflichtigen Arzneimittel verkaufen. Möglich wird das Angebot dadurch, dass es aus dem tschechischen Bor heraus betrieben wird. Andere Online-Apotheken gehen ähnlich vor und versenden beispielsweise aus den Niederlanden.

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