XXL-Packungen im Supermarkt: Vorsicht bei beliebtem Spartrick

Je größer die Packung, desto geringer der Kilopreis – nach diesem Sparprinzip kaufen viele Leute ein. Allerdings zahlt man so unter Umständen sogar drauf.
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Dass man unterm Strich spart, wenn man mehr kauft, ist ein weit verbreiteter Spartrick. Dabei gelten Konzepte wie „Mehr ist besser“ oder „Kaufe 3, zahle 2“. Grundsätzlich hat sich dafür die Größenangabe XXL etabliert – das steht für „Extra-Extra-Large“ und kommt vor allem aus der Bekleidungsbranche. Beim Einkaufen im Supermarkt ist in diesem Kontext teilweise auch von der sogenannten Vorteilsgröße die Rede. Allerdings kann das mitunter irreführend sein, weshalb sich der Verbraucherschutz zunehmend mit den XXL-Packungen beschäftigt, die in den Märkten angeboten werden.

Denn wie etwa ein Test der ARD Verbraucher Redaktion zeigte, bedeutet größer nicht immer günstiger, im Gegenteil. Der Verbraucherschutz beklagt in diesem Kontext, dass mit erlernten Mustern getrickst würde. Denn hinter Verkaufsslogans wie „XXL“, „Vorteilsgröße“ und „Maxi-Pack“ steckt stets auch das implizierte Versprechen eines besonders guten Preises.

Armin Valet von der Verbraucherzentrale erläutert dazu: „Da geht es wirklich nur darum, die Leute zu verwirren, dass sie letztendlich keine Preishoheit mehr haben, dass die Verbraucher den Überblick verlieren.“ Rechtlich dagegen vorzugehen, sei allerdings schwierig.

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Kunden müssen aufpassen: XXL-Packungen halten Sparversprechen nicht immer ein

Der Test zeigte etwa, dass bei einem Weichspüler von Lenor die kleinere Menge günstiger war – nicht nur wie gewohnt in der Stückzahl, sondern auch beim Literpreis. Zum Vergleich: Die Standardgröße lag preislich bei 1,99 Euro, der Literpreis bei 2,63 Euro. Die Vorteilsgröße kostete hingegen 3,45 Euro bei einem Literpreis von 2,78 Euro, der somit 15 Cent über dem der kleineren Größe lag. Zumindest preislich brachte die größere Packung trotz ihres Namens also keinen Vorteil. Auf Anfrage der Redaktion verwies das Unternehmen offenbar auf die Preisbestimmung durch den verkaufenden Supermarkt.

Bei Merci-Schokolade zeigte sich ein ähnliches Bild. Je größer die Packung, desto höher der Preis, auch pro Kilogramm. Das liegt dem Hersteller zufolge an höheren Produktionskosten für die größeren Packungen. Kundinnen und Kunden können dabei vergleichsweise sparen, indem sie mehr von der kleineren Größen kaufen, statt eine XXL-Packung. Am Ende hat man dadurch sogar für einen geringeren Preis mehr Schokolade. Auch Stichproben in anderen Bereichen ergaben dem Beitrag zufolge ein ähnliches Bild.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das vor allem: Augen auf beim Einkaufen im Supermarkt. Der über Jahre verinnerlichte Spartrick kann stellenweise natürlich immer noch greifen. Man kann sich aber nicht grundsätzlich darauf verlassen, dass XXL-, Maxi- und Vorteilsgrößen unterm Strich tatsächlich günstiger sind. Deshalb sollte man immer einen genauen Blick auf die Kilogramm- beziehungsweise Literpreise werfen.