„Adults only“: Campingplatz sorgt mit Familienregeln für Diskussionen

Für seine „Adults only“-Regeln bekommt ein Campingplatz in der Schweiz gerade viel Kritik. Auch Familien mit Dauerstellplätzen müssen diese räumen.
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Jeder stellt sich seinen perfekten Urlaub vermutlich anders vor. Während die einen am liebsten am Strand liegen, gehen andere lieber wandern oder unternehmen eine Sightseeing-Tour. Und auch beim Thema Hotel oder Campingplatz scheiden sich die Geister, genauso beim Maß an Ruhe, das man sich dabei wünscht. In diesem Zusammenhang ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter „Adults only“-Trend zu beobachten, der aber immer wieder auch für Diskussionen sorgt.

Dabei geht es darum, dass diverse Einrichtungen nur Personen ab einem bestimmten Alter zulassen. Im Fall eines Campingplatzes in der Schweiz ist das beispielsweise ein Mindestalter von 16 Jahren. Vergleichbare Regelungen gibt es auch in einigen Hotels, der Gastronomie, kulturellen Einrichtungen oder bei Airlines. Dahinter steht ein Geschäftsmodell, das speziell auf Leute ausgerichtet ist, die sich eine Auszeit ohne die Geräuschkulisse und den potenziellen Tumult um Kinder wünschen. Das dachte sich offenbar auch der Campingplatz „Hobby 3“ im schweizerischen Unterseen; dort gilt ab 2026 ebenfalls „Adults only“. Doch der Fall schlägt hohe Wellen.

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Auch in Deutschland gibt es eine Handvoll „Adults only“-Campingplätze

Hinter dem Fall in der Schweiz steht der Zusammenschluss zweier Campingplätze nach einem Besitzerwechsel. Ein Teil des neuen großen Campingplatzes wird dann als „Camping Lazy Rancho – Adults only“ vermarktet, wie „Reisereporter“ berichtet. Der benachbarte Campingplatz, „Camping Lazy Rancho – Family & Adventure“, steht Familien aber weiterhin offen. Dort gibt es auch entsprechende Angebote wie einen Pool und einen Spielplatz.

Die Änderung hat die Debatte um „Adults only“-Angebote erneut angefacht, zumal es sich in der Schweiz offenbar um den ersten Campingplatz dieser Art handelt. Die Gegnerinnen und Gegner des Konzepts führen an, wie wichtig Familien und Kinder für die Gesellschaft sind und dass sie sich als Eltern in solchen Fällen teilweise bestraft und ausgegrenzt fühlen. Wer dafür ist, führt an, dass es ja auch in anderen Bereichen verschiedene Angebote für verschiedene Zielgruppen geben würde. Ein weiterer Vorteil kann zudem sein, dass es für Familien sogar entspannter wird, weil sie nicht das Gefühl haben müssen, sich für das Verhalten ihrer Kinder zu entschuldigen.

Im Fall des neuen „Adult only“-Campingplatzes in der Schweiz geht es allerdings auch darum, dass Familien teilweise auf Kosten sitzen bleiben. Denn ältere Wohnwägen und Vorbauten von Dauermieterinnen und -mietern müssen auf eigene Kosten abgebaut und teilweise entsorgt werden. Der Weiterverkauf ist nicht erlaubt. Rechtlich sind solche kinderfreien Angebote übrigens legal und stellen keine Diskriminierung dar.