Sie erbeutete 40 Millionen Euro: Betrügerische Wahrsagerin aufgeflogen

Der Polizei in Australien ist es gelungen, ein verbrecherisches Syndikat auszuheben. Dabei wurde auch eine Wahrsagerin festgenommen, die mit einer Betrugsmasche eine enorme Summe erbeutet hatte.
Sie erbeutete 40 Millionen Euro: Betrügerische Wahrsagerin aufgeflogen
iStock / urbazon
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In Dover Heights, einem wohlhabenden Vorort von Sydney, kam es zu einer ungewöhnlichen Verhaftung. Abgeführt wurden Mutter und Tochter, die offenbar Mitglieder einer verbrecherischen Organisation waren, dem sogenannten Penthouse-Syndikat. Seinen Namen verdankt die Gruppierung ihrem Vorgehen, bei dem sie mithilfe korrupter Bankangestellter Kredite aufnahmen, um zahlreiche hochkarätige Immobilien in Sydney zu kaufen. Laut Polizei ging es dabei um „großangelegten Betrug mit Privat-, Geschäfts- und Hypothekenkrediten bei mehreren Finanzinstituten“.

In diesem Zusammenhang gab es bereits ein gutes Dutzend Verhaftungen, zu denen jetzt auch das Mutter-Tochter-Duo gehört. Mit einer Betrugsmasche sollen sie ihre Opfer um 70 Millionen australische Dollar gebracht haben; umgerechnet sind das 40 Millionen Euro. Dabei gaben sie sich als Wahrsagerin und Feng-Shui-Expertin aus.

Die Kaution wurde der „Wahrsagerin“ verweigert; ihre Tochter kam hingegen auf Kaution frei. Der Gerichtstermin ist für Januar angesetzt. Wie unter anderem die „BBC“ berichtet, gingen die 52-Jährige und die 25-Jährige hochprofessionell vor und setzten dabei auf die immer gleiche Betrugsmasche. Dabei fanden sie ihre Opfer vorrangig in wohlhabenden Vietnamesinnen und Vietnamesen, die nach Australien ausgewandert waren und sich in akuten finanzielle Schwierigkeiten befanden.

Falsche Wahrsagerin in Australien verhaftet Symbolbild: Polizei mit Uniformen der New South Wales Police Force in Australien
iStock / SCM Jeans

Falsche Wahrsagerin und ihre Tochter lebten mit erbeutetem Geld im Luxus

Diesen Umstand nutzte die angebliche Wahrsagerin dann aus. Sie prophezeite ihren Opfern baldige Hilfe durch einen ominösen Milliardär. Zuvor müssten sie allerdings einen Kredit aufnehmen – einen Teil des dabei geliehenen Geldes behielt die Frau dann selbst ein. Au diese Art und Weise konnte sie offenbar die eingangs erwähnte stolze Summe erbeuten, die ihr und ihrer Tochter ein luxuriöses Leben ermöglichte.

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In der mehr als eine Million Euro teuren Villa der „Wahrsagerin“ stellte die Polizei zudem wichtige Finanzdokumente, mehrere Mobiltelefone, Luxushandtaschen, einen 40 Gramm schweren Goldbarren im Wert von etwa 5600 Euro sowie Casino-Chips im Wert von etwa 3700 Euro sicher. Die 52-Jährige sieht sich nun mit insgesamt 39 Anklagepunkten konfrontiert. Dazu gehören etwa die Leitung einer kriminellen Organisation sowie das unredliche Erlangen finanzieller Vorteile durch Täuschung.

Die Ermittlungen gegen das Mutter-Tochter-Duo basieren dabei offenbar auf größer angelegten Untersuchungen im Hintergrund. Die BBC zitiert Det Supt Gordon Arbinja, Leiter der Financial Crimes Squad: „Was als Untersuchung von gefälschten Autokrediten begann, hat sich zu einem der raffiniertesten Finanzkriminalitätsfälle entwickelt, die ich in meiner Karriere gesehen habe.“

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