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You-Me-We-Formel: Was bedeutet das eigentlich?
You-Me-We-Formel bedeutet ins Deutsche übersetzt, „du-ich-wir“ oder – da es bei dieser Formel um den Bewerbungsprozess geht und du vermutlich den Personaler nicht duzen wirst, „Sie-ich-wir“. Damit ist gemeint, dass du mit der Formel im Idealfall eine gemeinsame Grundlage mit dem Personalentscheider schaffst. Und das ist eine gute Voraussetzung für jedes Bewerbungsgespräch. Die You-Me-We-Formel ist dazu da, dir einen klaren Leitfaden dafür zu geben, worauf du beim Inhalt deines Anschreibens achten musst. Denn, das ist für viele Bewerber eine gute Nachricht, der formale Aufbau eines Anschreibens ist häufig gleich und bereitet daher keine Probleme. Du musst dich lediglich an die Vorgaben halten. Was jedoch in vielen Fällen Probleme macht, ist der Inhalt. Denn das Anschreiben ist letztlich ein wichtiges Kriterium dafür, ob der Personaler dich zu einem persönlichen Gespräch einladen wird. Du musst ihn also in nur wenigen Sätzen davon überzeugen, dass du die richtige Person für den Job bist. Und genau das fällt vielen Bewerbern unheimlich schwer – es ist ja auch nicht einfach. Denn was soll man schreiben, um den Personaler davon zu überzeugen, dass man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden muss? Eins ist klar: Banalitäten wie „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ gehören mit Sicherheit nicht dazu. Die You-Me-We-Formel kann Bewerbern dabei helfen, die richtigen Worte für das eigene Anschreiben zu finden. Weiterer Pluspunkt: Diese Formel eignet sich nicht nur für Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen, sondern auch für Initiativbewerbungen bei deinem favorisierten Arbeitgeber. Schauen wir uns also an, wie die Formel funktioniert und worauf du achten musst, wenn du sie verwendest. You-Me-We-Formel im Bewerbungsanschreiben: So nutzt du den Leitfaden Das Motivationsschreiben ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Und für jeden dieser Abschnitte liefert die You-Me-We-Formel einen Anhaltspunkt, was du schreiben solltest, um den bestmöglichen Eindruck beim Personaler zu erwecken.1. Teil: You
Direkt nach der persönlichen(!) Anrede des Ansprechpartners – Floskeln wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest du wirklich niemals in einem Anschreiben verwenden, startet dieser Abschnitt. Einige Bewerbungsprofis sind davon überzeugt, dass dieser erste Abschnitt der wichtigste in der gesamten Bewerbung ist. Denn viele Personaler nehmen sich nur wenige Sekunden Zeit, um zu entscheiden, ob sie die Person, die ihnen diese Bewerbung geschickt hat, in die nähere Auswahl nehmen. Die ersten Sätze müssen also sitzen und du darfst diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ein weiterer Grund dafür, warum du dich nicht mit Banalitäten, wie dem Kommentar, dass du die Stellenanzeige mit großem Interesse gelesen hast, aufhalten solltest. Stattdessen geht es darum, dem „You“ deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Du musst also die Frage beantworten, warum du dich bei der Firma beworben hast. Denn genau das ist eine der Fragen, die sich auch der Personaler stellen wird. Seine Aufgabe ist es nämlich, aus der Vielzahl der Bewerbungen, die er auf die Stellenanzeige erhält, den passenden Bewerber auszusieben. Und dabei hat derjenige Bewerber die besten Karten, der dem Personaler handfeste Gründe liefert. Wie aber geht das? Zunächst einmal solltest du dich fragen, ob es etwas gibt, das dieses Unternehmen von anderen unterscheidet. Auf der firmeneigenen Website findest du häufig Hinweise auf diese Dinge. Denn das Unternehmen bewirbt sich letztlich auch, nämlich bei seinen (potenziellen) Kunden und preist daher in der Regel seine USP – so nennt man im Marketing diejenigen Punkte, die ein Unternehmen von anderen unterscheiden – an. Aktuell dürften einige Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit werben. Wenn Nachhaltigkeit etwas ist, das auch dir besonders wichtig ist, hast du einen schönen Aufhänger für den You-Abschnitt gefunden. Denn dann kennst du nicht nur das Alleinstellungsmerkmal, so heißt USP auf Deutsch, sondern kannst es mit deiner Person verknüpfen. Ideal.2. Teil: Me
Der zweite Part der You-Me-We-Formel widmet sich – nicht wirklich verwunderlich – dem „Me“. Also der Person des Bewerbers. Mit anderen Worten: dir. In diesem Teil geht es darum, dass du deine positiven Eigenschaften deutlich machst. Auch das ist gar nicht so einfach. Den meisten Personaler genügt es nämlich nicht, dass du davon schreibst, dass du flexibel, belastbar und verlässlich bist. Behaupten kann das schließlich jeder von sich. Stattdessen muss es dir daher gelingen, deine Aussagen zu beweisen oder sie zumindest zu belegen. Und das machst du, indem du Beispiele für jede Behauptung parat hast. Du zählst also nicht einfach nur deine positiven Eigenschaften auf, sondern belegst sie konkret. Einsatzbereitschaft zeigst du zum Beispiel dadurch, dass du in deiner Freizeit die Jugendfußballmannschaft ehrenamtlich trainierst. Große Verlässlichkeit kannst du damit beweisen, dass dir die Aufgabe übertragen wurde, dich um die Vereinskasse oder die Klassenkasse zu kümmern. Diese Aufgabe traut man schließlich nur denjenigen Personen zu, die zuverlässig und sorgfältig sind. Das sind natürlich nur einige Beispiele, um zu verdeutlichen, wie du deine Soft Skills in der Bewerbung belegen kannst. Da es leider kein Zeugnis oder einen offiziellen Nachweis für diese Stärken gibt, musst du kreativ werden. Und der Trick, die Stärken anhand von konkreten Beispielen zu beweisen, ist dafür bestens geeignet.3. Teil: We
Im letzten Teil des Anschreibens geht es nun darum, dich und das Unternehmen zusammen zu denken. Jetzt musst du dem Personaler klar machen, was das Unternehmen davon hat, wenn es dich als Mitarbeiter einstellt. Die oben genannten Stärken solltest du in einen Zusammenhang zum Unternehmen bringen. Du kannst aber auch von anderen starken Eigenschaften deinerseits schreiben und diese mit den Unternehmenszielen verbinden. Leitfragen dabei können sein:- Wohin möchte ich mich entwickeln und was hat das Unternehmen davon?
- Gibt es bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften, die ich mitbringe, die dem Unternehmen helfen könnten, seine Ziele zu erreichen?
Bewerbungsanschreiben Aufbau: Eine Checkliste
Wie oben bereits kurz erwähnt, ist der formale Aufbau eines Motivationsschreibens recht stringent. Was aber nicht bedeutet, dass du dabei keine Fehler machen könntest. Wir haben daher eine kleine Checkliste vorbereitet, mit der du überprüfen kannst, ob wirklich alle Angaben im Anschreiben enthalten sind:- Absender: Wie bei jedem anderen Brief, beginnt auch der Briefkopf des Anschreibens links oben mit den Kontaktdaten des Empfängers, also Name, Anschrift, aktuelle Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Tipp: Achte bei deiner E-Mail-Adresse darauf, dass sie einen professionellen Eindruck macht. [email protected] macht das nicht.
- Adressat: Auch die Kontaktdaten des Unternehmens, bei dem du dich bewirbst, dürfen nicht fehlen. Hier nennst du die korrekte Firmierung, deinen Ansprechpartner und die Adresse deines Arbeitgebers in spe.
- Datum: Unter dem Adressat, jedoch auf der rechten Seite, steht das aktuelle Datum. Achte unbedingt darauf, dass das Datum des Tages, an dem du die Bewerbung abschickst, in deinem Anschreiben steht. Gerade dann, wenn du ein Anschreiben immer wieder als Vorlage nutzt, passiert es schnell, dass du ein längst vergangenes Datum im Anschreiben stehen hast. Personaler achten auf diese Details.
- Betreff: Das Wort „Betreff“ selbst schreibt man nicht mehr im Anschreiben. Stattdessen fährst du mit der Überschrift „Bewerbung auf Ihre Stellenanzeige XYZ“ oder etwas Vergleichbares ganz gut. Denk außerdem daran, dass die Betreffzeile fett gedruckt wird, damit der Personaler sofort weiß, auf welche Stelle du dich mit deinem Anschreiben beziehst.
- Hauptteil: Wie der Hauptteil funktioniert, weißt du dank der You-Me-We-Formel ja nun.