Wissenschaftler entdecken neues Virus bei Affen

Die Forscher warnen vor der Übertragung auf den Menschen.

19.10.2022, 16:16 Uhr
Wissenschaftler entdecken neues Virus bei Affen
Rafal_Barnas/Shutterstock
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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entdeckten ein neues Virus, das sich unter mehreren Affenarten ausbreitet. Es löst eine Krankheit aus, die hämorrhagisches Fieber genannt wird und zahlreiche Tiere das Leben gekostet hat.

Die Forscher untersuchten den Erreger nun genauer und warnten vor einer Entwicklung, da das Virus laut ersten Untersuchungsergebnissen auch in menschliche Zellen eindringen kann. Das Simian Hemorrhagic Fever Virus, kurz SHFV, wurde erstmals vor einigen Jahren bei Rhesusaffen und Husarenaffen in Afrika nachgewiesen. Nun entdeckten die Forscher das Virus zudem bei Gorillas, Schimpansen und Makaken.

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Warnung vor Übertragung auf den Menschen

Aufgrund der Ausbreitung hat das Team der University of Colorado den Erreger unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Erreger beim Eindringen in die Zellen ähnlich verhält wie Ebola, Lassa und andere Erreger, die das gefährliche hämorrhagische Fieber auslösen können. Das Virus nutzt einen bestimmten Rezeptor als intrazelluläre Andockstelle. Der sogenannte CD163-Rezeptor kommt bei Affen, Menschenaffen und Menschen vor.

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"Dieses tierische Virus hat herausgefunden, wie es Zugang zu menschlichen Zellen erhält, sich dort vermehrt und sogar einigen der wichtigen Immunmechanismen entgeht, die uns eigentlich vor einem solchen tierischen Virus schützen müssten. Das ist ziemlich selten. Die Ähnlichkeiten zwischen diesem Virus und den Affenviren, die die HIV-Pandemie ausgelöst haben, sind tiefgreifend", erklären die Forscher. Deshalb warnen sie nun vor der Weiterentwicklung des Erregers. Bisher sei zwar keine Infektion beim Menschen gemeldet worden, dennoch sei es nicht auszuschließen, dass das Virus schon längst auf den Menschen übertragen wurde. Man wolle mit der Studie keine Angst verbreiten, jedoch soll der Erreger nun gründlich untersucht werden.

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