Das Unternehmen OceanGate bot ganz besondere Ausflüge an. Mit einem kleinen U-Boot konnten ausgewählte Touristen das Wrack der im Jahr 1912 gesunkenen Titanic mit eigenen Augen bewundern. Ein solcher Ausflug kostete ganze 250.000 US-Dollar.
Geschäftsführer Stockton Rush präsentierte sich als Pionier und baute sein U-Boot mit dem Namen „Titan“ erstmals aus unterschiedlichen Materialien. Genau diese Konstruktion hielt den riesigen Wassermassen vor wenigen Wochen nicht mehr Stand. Das U-Boot implodierte und fünf Menschen starben. Noch ist unklar, ob die Insassen tatsächlich wussten, was passieren wird oder ob die Implosion sie überraschte.
Die letzten Sekunden an Bord der Titan
Nun enthüllte ein Experte neue Details über die letzten Sekunden an Bord der Titan, die Aufschluss geben sollen. Bei einer aufwendigen Bergungsaktion konnten zahlreiche Teile des Wracks an Land gebracht werden. Ingenieur Jose Luis Martin erklärte, dass sich das U-Boot 48 bis 71 Sekunden lang im freien Fall befunden haben soll. Dabei sank es etwa 900 Meter in Richtung Meeresboden. "Es muss wie in einem Horrorfilm gewesen sein", erklärt der Ingenieur. Die Passagiere müssen in diesem Moment übereinander gestürzt sein.
Nach dem Ausfall von Motor und Antrieb verlor die Titan bereits in 1700 Metern Tiefe ihre Stabilität. Die Implosion soll schließlich ungefähr bei 2500 bis 2700 Metern stattgefunden haben. Am 18. Juni gegen 9.45 Uhr ereignete sich der Stromausfall. Martin mutmaßt, dass sich die Passagiere zum Bullauge begaben und das U-Boot umkippte, bevor es abstürzte. "Stellen Sie sich den Horror vor, die Angst und die Qual", heißt es weiter.
Lese-Tipp: Titanic-U-Boot: Die Simpsons sollen das Unglück in einer Folge von 2006 vorausgesagt haben
Demnach müssen Rush, Hamish Harding, Paul-Henri Nargeolet, sowie der pakistanische Unternehmer Shahzada Dawood und dessen 19 Jahre alter Sohn Sulaiman tatsächlich noch gemerkt haben, dass die Katastrophe ihren Lauf nahm.