Arbeitnehmer in Deutschland müssen sich darauf einstellen, dass schon bald weniger Netto vom Brutto übrig bleibt. Die Gehälter sollen neuen Berechnungen zufolge weiter schrumpfen. Daran ist nicht nur der Steuersatz Schuld, sondern auch die hohen Sozialabgaben.
Deutschland belegt bereits den zweiten Platz, wenn es um die Länder mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast geht. Lediglich in Belgien bleibt für die Arbeitnehmer noch weniger Geld übrig. In Zukunft soll sich die Lage aber noch weiter zuspitzen. Wie der PKV-Verband kürzlich berechnete, soll beispielsweise der Durchschnittsbeitrag zur Pflegeversicherung von 3,4 auf 6,2 Prozent steigen.
Hohe Sozialabgaben sollen Gehälter erneut schrumpfen lassen
Auch der Krankenkassenbeitrag könnte im Jahr 2035 die 18,2-Prozent-Marke knacken. Momentan fallen durchschnittlich bereits 14,6 Prozent an. Zudem zeigen die Berechnungen einen Anstieg des Beitrags zur Rentenversicherung. Hier werden bis 2035 ganze 22,3 Prozent prognostiziert. Momentan beträgt die gesamte Sozialabgabenquote noch 40,9 Prozent. Wenn es nach den Berechnungen des PKV-Verbands geht, steigt sie bis 2035 auf über 50 Prozent an. Selbstverständlich müssen hier die Beitragsbemessungsgrenzen und Höchstbeiträge berücksichtigt werden.
„Statt die jüngeren Erwerbstätigen und die Arbeitgeber mit immer höheren Abgaben für ein instabiles System zu belasten, sollten wir es ihnen ermöglichen, in eine verlässliche, nachhaltige und generationengerechte Absicherung zu investieren“, warnte der PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Zudem werden ein Anstieg an Schwarzarbeit und eine vermehrte Auswanderung befürchtet. Natürlich spielen die Entscheidungen der kommenden Bundesregierung bei der Abgabenentwicklung und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gehälter eine große Rolle. Bisher handelt es sich lediglich um eine Prognose, allerdings ist bereits in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen gewesen.