Wegen Rassismus: Das Wort „Marihuana“ wird gestrichen

In Washington wurde ein neues Gesetz verabschiedet.

02.05.2022, 18:50 Uhr
Wegen Rassismus: Das Wort „Marihuana“ wird gestrichen
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Die Rassismus-Debatte schlägt immer höhere Wellen. Es kam bereits zu zahlreichen Diskussionen und öffentlichen Auseinandersetzungen zu diesem schwierigen Thema. Einige Wörter wurden bereits aus dem Sprachgebrauch gestrichen. So soll nun auch mit „Marihuana“ verfahren werden.

Im sogenannten Revised Code des Bundesstaats Washington wird die Droge schon bald nicht mehr als "Marihuana" bezeichnet, sondern als "Cannabis". Der Freizeitkonsum von Cannabis ist in dem US-Bundesstaat für Personen, die älter sind als 21 Jahre, legal. Hintergrund ist ein rassistischer und abwertender Zusammenhang mit dem Begriff.

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Neues Gesetz wurde verabschiedet

Das Wort stammt aus dem spanischen und wurde mit der zunehmenden Popularität des Freizeitkonsums der Droge negativ mit mexikanischen Einwanderern assoziiert. "Es war Anslinger, der sagte, und ich zitiere: 'Marihuana ist die gewalttätigste Droge in der Geschichte der Menschheit. Und die meisten Marihuanakonsumenten sind N***, Hispanoamerikaner, Kariben und Entertainer. Ihre satanische Musik, ihr Jazz und ihr Swing sind das Ergebnis des Marihuanakonsums'", erklärte Melanie Morgan, Abgeordnete des Bundesstaates Washington.

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Auch Joy Hollingsworth, Inhaberin der Hollingsworth Cannabis Company, findet die Bezeichnung problematisch: "Wir haben viele Menschen, besonders in der Schwarzen Gemeinschaft, die wegen Cannabis jahrelang im Gefängnis saßen. Sie wurden eingesperrt und von ihrer Kernfamilie getrennt, was sehr schlimm ist. Es ist wirklich schmerzhaft für die Menschen, dieses Wort zu hören, und es löst sie aus.“ Am 11. März wurde das neue Gesetz schließlich verabschiedet. Ab Juni treten die Änderungen in Kraft und in allen Gesetzen des Bundesstaats wird dann nur noch "Cannabis" zu lesen sein.

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