Vor dem Aus: Eine weitere Mode-Kette ist pleite

Die Pleitewelle will einfach nicht abreißen. Jetzt ist die nächste beliebte Mode-Kette pleite und musste Insolvenz anmelden. Die Gründe gibt es hier zum Nachlesen.

09.12.2023, 18:50 Uhr
Vor dem Aus: Eine weitere Mode-Kette ist pleite
Kamil Macniak/Shutterstock
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Verändertes Kaufverhalten Immer mehr Unternehmen werden von der Pleitewelle erfasst. Seit der Corona-Pandemie scheint der Wurm drin zu sein in der deutschen Wirtschaft. Denn nach der Pandemie kamen der Ukraine-Krieg und damit die Energiekrise und die Inflation. Die Menschen geben immer weniger Geld aus und sparen, wo sie können. Zudem wird der Markt von Billig-Online-Shops wie Shein oder Temu überschwemmt. Doch das sind nicht die einzigen Gründe. Auch die sozialen Medien machen den Händlern vor Ort das Leben schwer. Gerade die jüngere Generation ist bei TikTok und Co. sehr aktiv. Viele Influencer stellen bestimmte Kleidungsstücke vor und geben Empfehlungen ab. Wer in sein will, bestellt sich diese gleich online über den meist im Video angegebenen Link. Die Provision für jeden Affiliate-Link tut ihr Übriges. Diese Mode-Kette steht vor dem Aus So haben die Händler vor Ort es sehr schwer. Denn durch den sofortigen Zugriff auf die Online-Shops finden immer weniger Menschen den Weg in die Mode-Filialen vor Ort. Zudem sind die Preise im Internet oft günstiger als im Laden in der Stadt. Die Konsequenzen dieses neuen Kaufverhaltens spürt nun auch eine weitere Mode-Kette. Die Angestellten bangen um ihre Zukunft, denn sie wissen nicht, ob ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben. Nach Hallhuber und Peek&Cloppenburg, mit denen es zwei große Mode-Händler erwischt hat, muss nun auch Yeans Halle Insolvenz anmelden. Die Muttergesellschaft Trender Jeansmode GmbH & Co. KG stellte für sich und alle ihre Tochtergesellschaften den Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Stuttgart. 270 Angestellte blicken in eine ungewisse Zukunft 1977 wurde Yeans Halle in Sindelfingen in Baden-Württemberg gegründet. Im Sortiment gab es meist Jeans-Waren, woher auch der Name kommt. Hinzu kam noch verschiedene Mode. Das Unternehmen bot seinen Kunden eine fachkundige Beratung vor Ort. Nun wurden die 270 Angestellten in den 18 Filialen informiert. Yeans Halle findet man unter anderem in Augsburg, Heilbronn, Karlsruhe, Stuttgart und Ulm. Kurzfristig können die Mitarbeitenden aufatmen, denn durch die Insolvenzgeldvorfinanzierung ist ihr Lohn für die nächsten drei Monate noch sicher. Das sind die Gründe Das Unternehmen gibt verschiedene Gründe für die schlechte finanzielle Situation an. Yeans Halle leide laut dem Sanierungsgeschäftsführer Steffen Beck immer noch unter den Folgen der Corona-Pandemie. Da die Geschäfte geschlossen bleiben mussten, brachen natürlich die Umsätze stark ein. Doch auch das veränderte Konsumverhalten durch die hohe Inflation sowie die politische Lage und die Konkurrenz durch die Online-Shops sind Gründe dafür, dass Yeans Halle Insolvent anmelden musste. Doch es bleibt auch noch ein Funken Hoffnung: Durch die Eigenverwaltung kann das Unternehmen saniert und zukunftsfähig gestaltet werden. Dies sei eine Chance. Wie diese Umgestaltung aussehen soll, wird die Zukunft zeigen.