Der kleine Émile aus Frankreich wird nun schon seit über sechs Monaten vermisst. Dennoch haben die Ermittler und auch die Verwandten des mittlerweile Dreijährigen die Suche noch nicht aufgegeben. Kürzlich hat sich die Staatsanwaltschaft sogar zu einer möglichen neuen Spur geäußert und weitere Details über den Fall enthüllt.
Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, werten die Ermittler aktuell mehrere Hundert Datensätze aus, um herauszufinden, was dem kleinen Émile aus dem Alpendorf Le Vernet zugestoßen sein könnte. „Wir befinden uns in der langen Zeit der technischen Analysen“, erklärte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon. Der Fall sei keinesfalls ein Cold Case, denn die Ermittlungen sind "sehr aktiv".
Émile verschwand vor sechs Monaten spurlos aus Le Vernet
„Vielleicht haben wir es übersehen. Wir haben vielleicht schlecht recherchiert (...) Meine Sorge ist, dass wir diesen Fall nicht zu einem Abschluss bringen können [...] Es wäre ein moralischer Fehler, die Hoffnung nicht aufrechtzuerhalten“, heißt es weiter. Auf die Frage, ob es eine neue Spur gebe, antwortete Blachon mit den Worten: „Wir wissen, was wir suchen.“
Es wird demnach in unterschiedliche Richtungen ermittelt. Die Polizei geht einerseits von einem Unfall aus, rechnet aber auch mit einer Entführung oder sogar mit einem Mordfall. Émile verschwand am 8. Juli 2022. Damals war er bei seinen Großeltern zu Besuch und hat deren Grundstück unbeaufsichtigt verlassen. Kurz darauf meldete sich ein Zeuge zu Wort, der gesehen hat, wie der kleine Junge die Straße in Richtung des Dorfzentrums hinab gelaufen ist. Dann verlor sich seine Spur.
Die Familie des Jungen geriet ebenfalls ins Visier der Ermittler. Andere Dorfbewohner warfen ihnen vor, sich „abgekapselt“ zu haben. Daraufhin kam es zu Hausdurchsuchungen bei Émiles Großeltern. Der Bürgermeister von Le Vernet erklärte, dass er davon ausgeht, dass der Dreijährige von jemandem entführt wurde, der nicht zu den Dorfbewohnern gehört. Die Ermittler suchen nun nach „einem Detail, das den Fall entscheiden könnte“.